Das Flugblatt zur Demo am Samstag in Dortmund |
Eine Zeitung ohne Redakteure ist keine Zeitung. Unter dem Titel Westfälische Rundschau sollen künftig Inhalte von WAZ, Westfalenpost und Ruhr Nachrichten sowie aus dem Rubens-Verlag und dem Märkischer Zeitungsverlag erscheinen. Am Samstag wird in Dortmund gegen den Personalabbau, die entstehende "Zombie-Zeitung" und den Verlust der Medienvielfalt in den Kommunen protestiert. Medienministerin Angelica Schwall-Düren und Arbeitsminister Guntram Schneider haben ihr Kommen zugesagt. Und auch der Steiger vom "Geierabend", Martin Kaysh, ist da. Kommen Sie auch!
In einem offenen Brief hat sich heute der WR-Betriebsrat an die drei Verlagsgeschäftsführer gewandt: "Noch besteht die Chance dazu: Machen Sie die Schließung rückgängig!" Weit über 10.000 Solidaritätsadressen seien eingegangen. In dem Brief heißt es:
"Als die Betriebsräte der Westfälischen Rundschau mit denen der WAZ, NRZ, WP und WAZ New Media am Mittwoch bei der Personalleitung mündlich einen Wirtschaftsprüfer eingefordert haben, weil wir die genannten Verlustzahlen bezweifeln, hat der Verlag betont, dass die Entscheidung zur Schließung der WR-Redaktion stehe – egal, was ein Wirtschaftsprüfer herausfinden werde. Das bedeutet für uns, dass nicht wirtschaftliche, sondern vielmehr politische Gründe zur Ihrer Schließungs-Entscheidung geführt haben." Im Dortmunder Raum habe es bereits durch Anzeigen-Stornierungen "Verluste in Millionenhöhe, unseren Informationen nach" gegeben. Der Verlag habe dem Betriebsrat die Chance verwehrt, Alternativvorschläge zum Stellenabbau zu unterbreiten: "Es gäbe Alternativen."
In einem offenen Brief hat sich heute der WR-Betriebsrat an die drei Verlagsgeschäftsführer gewandt: "Noch besteht die Chance dazu: Machen Sie die Schließung rückgängig!" Weit über 10.000 Solidaritätsadressen seien eingegangen. In dem Brief heißt es:
"Als die Betriebsräte der Westfälischen Rundschau mit denen der WAZ, NRZ, WP und WAZ New Media am Mittwoch bei der Personalleitung mündlich einen Wirtschaftsprüfer eingefordert haben, weil wir die genannten Verlustzahlen bezweifeln, hat der Verlag betont, dass die Entscheidung zur Schließung der WR-Redaktion stehe – egal, was ein Wirtschaftsprüfer herausfinden werde. Das bedeutet für uns, dass nicht wirtschaftliche, sondern vielmehr politische Gründe zur Ihrer Schließungs-Entscheidung geführt haben." Im Dortmunder Raum habe es bereits durch Anzeigen-Stornierungen "Verluste in Millionenhöhe, unseren Informationen nach" gegeben. Der Verlag habe dem Betriebsrat die Chance verwehrt, Alternativvorschläge zum Stellenabbau zu unterbreiten: "Es gäbe Alternativen."
Mit Hinweis auf eine "Unausgewogenheit" von Meinungen hatten die Chefs der WAZ-Mediengruppe zuvor die "Zensur" der WR-Lokalausgaben begründet. Berichte über die WR und Solidaritätsadressen waren verboten worden. Der Kommtator bigbrother auf Medienmoral schreibt dazu: "Tut uns leid, lieber Verlag. Aber wir haben bis jetzt keine Reaktion erhalten, in der das Aus begrüßt wurde."
Im Blog ruhrbarone wird ein Aufruf von Kulturleuten der Stadt Dortmund an die Verlagsoberen dokumentiert, die Schließungen der WR-Redaktionen noch einmal zu überdenken: "Kulturelle Vielfalt braucht Medien - und Meinungsvielfalt!" Auch die Bürgermeister und der Landrat des EN-Kreises schrieben dorthin: "Wir teilen das Entsetzen über die Entscheidung. ... Erschrocken waren wir auch über die Art und Weise, wie ein Unternehmen langjährig und mit Sicherheit verdienten Beschäftigten mitteilt, dass ihre Dienste bereits in Kürze nicht mehr gefragt sein werden."
Thomas Rech, Intendant des Volkstheaters Mondpalast in Wanne-Eickel schrieb: „Wir erklären uns solidarisch mit den Kollegen von der Westfälischen Rundschau. Dass eine so traditionsreiche und wichtige Zeitung mit 120 Redakteurinnen und Redakteuren einfach komplett verschwindet, ist für unser Theater ein Drama. Bei der nächsten Premiere wird ein Kollege weniger im Theatersaal sitzen, und es wird noch weniger Berichterstattung und Meinungsvielfalt geben. Wir finden das ganz, ganz schlimm für eine Region, die immer noch von sich behauptet, sie wolle Metropole werden."
Thomas Rech (Foto: Andrea Micke) |
Auf der Aktionsseite rundschau-retten zeigt Karikaturist Michael Hüter aus Bochum, Mitglied der "Rheinischen Humorverwaltung", seine nächste Karikatur.