Samstag, 30. März 2013

Frostige Ostern!

Schnee zu Ostern, Frostnächte, ein Frühling zum Zittern, die Osterhasen müssen sich abhärten. Ist doch genial, was ein Karikaturist wie Heiko Sakurai aus Köln - proudly presented - aus so einem Thema macht, oder?

Karikatur: Heiko Sakurai
Und auch Berndt A. Skott aus Düsseldorf kommentiert das eher weihnachtlich anmutende Oster-Wetter mit dem Zeichenstift. Hier unten seine gezeichneten Wünsche.

Karikatur: Berndt A. Skott
Warum ich Karikaturisten, die Künstler unter den Journalisten, so mag, steht hier.

Ich wünsche
allen Blog-Lesern
entspannte Oster-Tage,
notfalls mit Grog, unter
der Kuschel-
decke! 


Mittwoch, 27. März 2013

Leistung muss geschützt werden

Also, ich bin ja für ein Leistungsschutzrecht.“ Hannes hatte es wieder einmal geschafft: Uns fielen fast die Kaffeebecher aus der Hand. Leistungsschutzrecht! Diese nächste Lizenz zum Journalisten-ÜberdenTischziehen für die Verlagsmanager?

Keinem von uns gefiel dieses Gesetz, das Schwarz-Gelb auf den letzten Koalitionsdrücker im Bundestag beschlossen hatte. Nicht nur, weil die meisten Gutherren... ähm, Rendite-Jäger... ähm, Verlagsmanager sich schon mehr als genug Rechte herausnehmen. Bis hin zum unseligen Tendenzschutz, der staatlichen Erlaubnis zum Betriebsrat-Aushebeln und Finanzen-Verschweigen. Wir ballten instinktiv die Fäuste.

Es ging bei unseren Vorbehalten auch nicht nur um die überzeugenden Argumente der Netz-Lobbyisten. "Ey! Nicht am Netz packen! Nur der User hat in dieser digitalen Welt immer Recht! Wir müssen Euren Shit wohl mal stormen, bis ihr das checkt, was?" Klaus konnte das perfekt runterbeten. Wir kicherten.

Nein, uns trieb vor allem die Furcht, ja fast Gewissheit, zum x-ten Mal übers Ohr gehauen zu werden.

Dienstag, 26. März 2013

Zweiter Aufguss

Karikatur: Karlheinz Stannies

Samstag, 23. März 2013

Tschüss, SPD!

Was erlauben WAZ? Das hatte sich
auch die SPD-Medienholding gefragt.
Nun trennt sie sich von der WR.
Nein, das ironische Tschüss an die SPD hat nichts mit derem taktischen Einknicken beim blöden Leistungsschutzrecht zu tun. Es geht um die Westfälische Rundschau. Hier hatte die SPD zu Protokoll gegeben, ihre mit 13,1 Prozent beteiligte Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (ddvg) sei an der Entscheidung, alle Redaktionen zu schließen, nicht ausreichend beteiligt gewesen. Man denke an Klagen und andere Maßnahmen.

Dass der kleine Eigentümer die großen Rendite-Maximierer zum Umdenken bewegen könnte, hat niemand gehofft. Aber zweimal hatte der DJV NRW die ddvg bzw. die SPD aufgefordert, ihrer Verantwortung als Mitgesellschafter der Zeitung (von Medien- und Meinungsvielfalt bis sozialverträglicher Lösung) nachzukommen - und sich wenigstens dafür einzusetzen, dass der Sozialplan ausgebaut, eine besser ausgestattene Transfergesellschaft eingerichtet und eine anständige Abfindungslösung auch für die betroffenen Freien Journalisten gefunden wird.

Mittwoch, 20. März 2013

WAZ-Axt schlägt zu: Nochmal 200 Stellen weg

Die WAZ-Axt schlägt immer wieder zu. Die Hiebe treffen Journalistinnen und Journalisten sowie die lokale Medienvielfalt. Nach dem Abbau von 300 der damals 900 Redakteursstellen - vor allem in den Lokalredaktionen - und nach der Schließung aller Redaktionen der Westfälischen Rundschau (300 betroffene freie und feste Kolleginnen und Kollegen) trifft die Axt nun gleich an mehreren Stellen. Unter dem Strich werden erneut rund 200 Stellen in NRW vernichtet. Im Redaktionsbereich (Zeitungen, Anzeigenblätter) und Verwaltungsbereich (Anzeigenabteilungen).

Die Liste ist lang.

Dienstag, 19. März 2013

Karikaturist Skott: Mit 70 noch was Neues

Berndt A. Skott - so wie
er sich selbst zeichnete
Man sieht es ihm wirklich nicht an: Berndt A. Skott, einer der besten Karikaturisten Deutschlands, wurde Ende Februar 70. Die fiftyfifty-Galerie in Düsseldorf, Jägerstraße 15 (Ellern) ehrt ihn und sein zeichnerisches Lebenswerk mit einer Ausstellung. Die Eröffnung von "Mit spitzer Feder - Karikaturen aus über 20 Jahren" findet am 12. April ab 19 Uhr statt.

Seien Sie dabei, es lohnt sich. Man sieht nicht nur jede Menge gezeichnete Kommentare (und erinnert sich dabei an deutsche und Welt-Geschichte), man kann Karikaturen auch günstig erstehen - für einen guten Zweck. Außerdem kann man dem Künstler beim Karikieren zusehen - und sogar einer Premiere beiwohnen. Skott, der 70-jährige, hat nämlich was Neues.

Das verrate ich am Ende. Vorher aber noch drei wichtige Informationen zum bärtigen Berndt, die man kennen muss.

Freitag, 15. März 2013

Lokal: weniger Zeitung, mehr Online

Innerhalb eines Jahrzehnts gingen in NRW zehn (von 50) Zeitungstitel verloren. Die Gesamtauflage aller Zeitungen sank von 4,3 auf 3 Millionen Exemplare. Die Zahl der Städte und Gemeinden, in denen nur noch eine Zeitung erscheint und damit die Berichterstattung und Meinungsbildung dominiert, verdreifachte sich - von 47 mit 1,4 Millionen Einwohnern auf 133 Städte mit 4,8 Millionen Menschen ohne Auswahl.

Während die Zeitungs- und Meinungsvielfalt also deutlich abnimmt, gibt es zunehmend mehr lokale Online-Angebote (überwiegend allerdings noch aus den Medienhäusern, also nicht zusätzlich).


Horst Röper
Das alles steht in einer Studie zum Lokaljournalismus in NRW, die Zeitungswissenschaftler Horst Röper vom Dortmunder Formatt-Institut für das Ministerium von NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren angefertigt hat. Die Ministerin stellte sie im Medienausschuss des Landtages vor. Die Pressemitteilung gibt es hier - auch mit der Möglichkeit, sich die Studie herunterzuladen.

Ministerin Schwall-Düren ist froh über den Online-Zuwachs: „Im Sinne eines vielfältigen Medienangebots sind diese Portale eine willkommene Ergänzung.“ Wegen der noch schwachen Werbefinanzierung registriere die Studie aber "sowohl quantitativ als auch qualitativ Einschränkungen bei den lokaljournalistischen Online-Angeboten".

Die Smartphones starren zurück

Für Technikverliebte sind die Themen Smartphone und Internet das Paradies. Kurz bevor Apple was veröffentlicht, rauschen kultkollektive Erwartungshöhepunkte durch die Lenden. Dann starren sie auf die Displays jeder Größenordnung, bis sich das Luststöhnen Bahn bricht: Will ich haben. Selbst der Südkoreaner ließ jetzt die Ankündigung seines brandneuen Samsungs weltweit übertragen.

Bitte lächeln!
Ein Handy, das nicht nur auf Sprache, sondern auch auf Gesten reagiert. Winkt man die Kellnerin herbei, schaltet das Display zur nächsten eingegangenen Mail. Rollt man mit den Augen, weil sie einen wieder übersehen hat, scrollt das Handy zum Ende des Textes. Murmelt man auch noch eine Verwünschung, wählt das Handy den nächstgelegenen Bauern an, bei dem man eine Fuhre Mist bestellen könnte.

Das Smartphone beobachtet sein Herrchen, sein Frauchen. Kann ich es künftig überhaupt noch bedenkenlos ansehen? Was tut es, wenn mein Magen knurrt? Pizza bestellen? Was macht das Ding, wenn ich zwinkere? Landet meine Grimasse in Südkorea? Oder noch schlimmer: in den USA? Wir wollten doch keinen Überwachungsstaat, keine Legionen von Kameras überall. Facebook und Google und werweißwernoch haben mein Gesicht von Fotos längst gespeichert - und finden mich bestimmt auf dem Fußballplatz wieder. Oder bei Demos. Inzwischen aber starren nicht mehr nur Abermillionen junger Menschen ständig auf Displays  - die Smartphones schauen zurück! Megapixelig, ungefiltert.

Donnerstag, 14. März 2013

Wildwest-Methoden vor der Tarifrunde

Heute musste ich schmunzeln. Auf Twitter pries der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) seine neueste Pressemitteilung: "Tarifverträge nicht aushöhlen!" an: "DJV fordert Erhalt der Flächentarifverträge für rund 14.000 Redakteure an Tageszeitungen." Und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) twitterte eine Behauptung zurück: "Verleger auch."

Also, da musste ich schmunzeln. Über die Chuzpe des Verlegerverbands, die Verlage als Hüter der Flächentarife hinzustellen. Verlage, die seit Jahren ganz eindeutig dokumentieren, was sie vom Flächentarifvertrag halten - durch Rausmogelei, Umgehung, Vertragsbruch. Die Magdeburger Volkstimme zum Beispiel hat - mit dem Ziel, Rechte auszuhebeln und Tarife zu unterlaufen - schon die Lokalredaktionen ausgegliedert und nun die Mantelredaktion in Mini-GmbHs zerschlagen. Die taz schreibt: "Tschüss, Mitbestimmung".

Man kann einen Flächentarifvertrag für Journalistinnen und Journalisten natürlich für altmodisch halten. Aber ohne ihn gäbe es Hauen und Stechen und eine finanzielle und soziale Abwärtsspirale für alle. Ohnehin ist er längst zum Flickenteppich verkommen. Es vergeht keine Tarifrunde, in der nicht einzelne Verlage erklären, sie gäben kein Verhandlungsmandat. Und wenn wir zwischendurch mal an Vergütungsregeln denken, die mit Verlegerverbänden gemeinsam ausgehandelt und danach von vielen Verlagen nicht eingehalten wurden, dann erkennt man schnell, wie unzuverlässig Verlage heute ticken.

Georg Wallraf
Foto: BDZV
Der BDZV-Twitterer schränkte seine erstaunliche Behauptung pflichtgemäß gleich ein: "Jedoch müssen wirtschaftliche Lage und regionale Unterschiede berücksichtigt werden." Aha. Fläche klingt anders. Und gleich im nächsten Tweet wies der BDZV die Forderungen von ver.di zur nächsten Gehaltsrunde (5,5%) als völlig übertrieben zurück. Siehe auch die BDZV-Presseerklärung. Verhandlungsführer Georg Wallraf: "Utopisch!"

DJV-Sprecher Hendrik Zörner klagte im DJV-Blog über den Egiosmus der Verlage. Er schrieb: "Flächentarifverträge haben gleiche Arbeits- und Einkommensbedingungen für die Mitarbeiter einer Branche zum Ziel. Ob ein Redakteur in Ostfriesland oder Oberbayern arbeitet, soll nach dem Tarif keine Rolle spielen. Doch für manche Zeitungsverlage ist das bloße Theorie. Sie mogeln sich aus den Tarifverträgen, indem sie ihrem Arbeitgeberverband BDZV den Rücken kehren oder von dessen Möglichkeit der Mitgliedschaft ohne Tarifbindung Gebrauch machen. Der DJV hat die schwarzen Schafe aufgelistet."

Dienstag, 12. März 2013

Pro Ruhrgebiet: "Ein kleines Wunder!"

Für den Verein "Pro Ruhrgebiet" (vernetzt 350 revierfreundliche Unternehmer) ist die erstmalige Einigung von SPD, Grünen und CDU auf ein gemeinsames Konzept zur Stärkung des Regionalverbands Ruhr (RVR) und damit der Metropole Ruhr "ein kleines Wunder". Sagt Vorsitzender Helmut an de Meulen (Materna). "Darauf haben die Bürger des Ruhrgebiets lange warten müssen."

Helmut an de Meulen
Foto: Pro Ruhrgebiet
Jetzt seien Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Landtag gefordert, sagt der Verein. "Eine Stärkung der politischen Kraft an der Ruhr ist auch ein Riesenvorteil für das Land insgesamt. Denn nur so kann erreicht werden, dass das ehemalige industrielle Herz nicht Kostgänger der anderen Landesteile bleibt, was von diesen oft beklagt wird."

Weil ihm die Vorschläge der drei Parteien noch "zu zaghaft" sind, legte der Verein einen "10-Punkte-Plan für mehr Handlungsfähigkeit des Ruhrgebiets" vor. Der Verband solle auch Themen bearbeiten können wie "das Innovations- und Gründungsgeschehen, der demografische Wandel, die Armutsbekämpfung und die Konsequenzen aus der Migration, weil diese nur städteübergreifend gelöst werden können."

Montag, 11. März 2013

Direktwahl und mehr: Ruhrgebiet stärken!

Wenn sich Parteien einig sind, dann muss man eigentlich hellhörig werden und vorsichtig sein. Gilt das auch, wenn es um die Zukunft des Ruhrgebiets als Metropole geht? Zur Novellierung des RVR-Gesetzes haben sich SPD, CDU und Grüne inzwischen zusammengerauft. "Die Parteien im Ruhrgebiet brechen auf zu neuen Ufern", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Zum ersten Mal würden "aus dem Ruhrgebiet für das Ruhrgebiet" gemeinsame Positionen - hier zum Runterladen - eingebracht.

Die Parteien fordern mehr Aufgaben und Kompetenzen für den Regionalverband Ruhr, z.B. bei den Themenfeldern Verkehr und Mobilität, Energie- und Abfallpolitik. Auch bei der Verteilung von Fördermitteln soll das Revier mitreden. Das soll allerdings nicht zu Lasten seines Umfelds gehen.

Gestärkt werden soll die "Klammer des Ruhrgebiets" auch durch eine Aufwertung des so genannten Ruhrparlaments. "Möglichst schon zur nächsten Kommunalwahl" sollen Politiker per Parteienliste direkt in die RVR-Verbandsversammlung gewählt werden. Bisher delegieren die Stadträte ihre Abgeordneten ins Ruhrparlament.

Laut Pressemitteilung darf man folgende Politiker so zitieren:

Samstag, 9. März 2013

Was erlaube Bastei Lübbe?!

Ein zurückgetretener Papst, ein Journalist, eine Verschwörung rund um den Vatikan: Das Buch Apocalypsis I von Mario Giordano (ein Kölner, der auch Drehbücher für Tatort und Schimanski schrieb) habe ich verschlungen. Gern hätte ich sofort die Fortsetzung gelesen. Das begehrte Buch Apocalypsis II, so erfuhr ich damals, gab's zwar sofort - aber zunächst nur als eBook. Zum häppchenweisen Einzelrunterladen. 99 Cent pro Kapitel.

Kerl inne Kiste! Was erlaube Bastei Lübbe?!

Das war meine erste Frust-Reaktion. Digitaler Serienroman - so nennen die das. Aber ich schmökere nun mal absolut ungern per Display. Bücher muss mal in der Hand halten, riechen, bekleckern, behandschriften, vereselsohren, stapeln können. Sorry, liebe Digitaliener. Aber da bin ich eigen, altmodisch, aus mancher Leuts Sicht vielleicht total rückständig. Sei's drum. Buch ist für mich nur, wenn man's anfassen kann.

Nur, damit das klar ist: Kein Vorwurf an Bastei Lübbe. Die müssen heutzutage auch mit den eBook-Wölfen heulen und Bücher in digitaler Form anbieten. Um zu überleben. Um diese jungen Leute zum Lesen zu bringen, die mit eingewachsenen Pads und Phones zur Welt kamen. Menschen, die auf Displays starren.

Hach, ich hab's.
Bisher habe ich mir also die Digital-Version der Giordano-Apocalysis schweren Herzens verkniffen. Heute nun zog es mich wieder in eine Buchhandlung meines Vertrauens. Ich kann an keiner vorbei- ohne hineinzugehen - und an dieser komme ich oft vorbei. Auf einem dieser Stapeltische sah ich Apocalypsis I. Und ich schnappte mir eine Verkäuferin. Und ich fragte sie: Wann gibt es denn die Fortsetzung endlich auch gedruckt. Und sie zeigte zwei Stapel weiter. Und da lag es: Apocalysis II - als "richtiges" Buch, nicht als Nullen und Einsen. Von mir bisher unbemerkt. Gekauft! Ich drehe Seite um Seite. Und der wartende Stapel Ungelesenes bleibt noch einige Tage unberührt.

Übrigens: Das Kapitel ist für mich noch nicht geschlossen. Apocalypsis ist eine Trilogie...

P.S.: Ich habe mir natürlich auch - pflichtgemäß als moderner Zeitgenosse - aufs Tablet diese Kindle-App gepackt und ziemlich schnell über 200 Bücher zur Nutzung draufgeladen. Allerdings nur kostenlose. Also: alte Schinken und Kurzkrimis und Werbe-Schnäppchen und so. Nur: ich habe kein einziges dieser Pseudo-Bücher bisher ausgelesen.

Dienstag, 5. März 2013

Wettlauf des Print-Hasen

Karikatur: Karlheinz Stannies


Freitag, 1. März 2013

Journalistische Pferdelasagne

Qualität kostet. Das weiß auch der liebe Kollege Ulrich Hottelet - ein Bajuware, den es als Freier Journalist nach Berlin verschlagen hat und der in seinem Blog über Themen aus Politik, Medien und dem IT-Bereich schreibt. Das Pferd in der Lasagne brachte ihn zur Qualität im Journalismus - proudly presented:

Ulrich Hottelet
Von ULRICH HOTTELET

Ein Aufschrei ging mal wieder durch deutsche Lande: Pferdefleisch statt Rindfleisch in den Lebensmitteln, ein Skandal! Nun liegt es mir fern, falsche Etikettierungen und miese Betrugsmaschen zu verteidigen, aber der klitzekleine Aspekt, dass eine der wesentlichen Ursachen des veritablen Skandals in unserem Einkaufsverhalten als Verbraucher begründet ist, kam mir in der Debatte zu kurz.

Wer allen Ernstes meint, die Tiefkühlware im Supermarkt könne Jahrzehnte lang spottbillig bleiben, bestehe aber aus einwandfreiem Fleisch, am besten noch aus artgerechter Haltung, bindet sich selbst einen Bären auf. Worauf ich hinauswill: Qualität kostet. Punkt, Aus, Ende. Wer nicht bereit ist, dafür zu zahlen, befördert auf kurz oder lang solche Zustände, wie wir sie jetzt in der Lebensmittelbranche zu Recht beklagen und kritisieren.

Im Journalismus verhält es sich genauso, auch wenn die Medienbranche auf den ersten Blick wenig mit dem Fleischhandel zu tun zu haben scheint. Aber auch hier kostet Qualität.

Im Internet hat sich bekanntlich eine Gratiskultur breitgemacht, nachdem alle einschlägigen Nachrichtenportale ihre Artikel für umme anbieten.