So ist es kein Wunder, dass sie um ihr traditionsreiches Blatt kämpfen wollen. Auf Facebook gibt es inzwischen die Seite "WR muss bleiben". Trotzig schreiben die Rundschauer dort: "Wir Leserinnen, Leser und Medienschaffende kämpfen für den Erhalt der Arbeitsplätze bei der WR und für den Erhalt der Medienvielfalt in NRW."
Eine Aktionsgruppe wurde gegründet, die vor allem Öffentlichkeit herstellen soll. Am Donnerstag gibt es im Medien- und Kulturausschuss um 13.30 Uhr eine (öffentliche) "aktuelle Stunde" zur Westfälischen Rundschau.
Die erste größere Aktion steht bereits fest. Für den kommenden Samstag (19.1., 11 bis 14 Uhr) ist eine Protest-Demo für den Erhalt der Westfälischen Rundschau geplant - und zwar natürlich nicht, wie es die Verlagsoberen der WAZ Mediengruppe so kläglich planen, als Zeitungs-Zombie, sprich: als reine Titel-Hülle ohne Redaktion, die andere Zeitungen dann füllen. Sondern mit der eigenen Mannschaft, die bisher immerhin rund 110.000 Abonnenten bedient.
Treffpunkt für die Demo ist am Samstag um 11 Uhr vor dem Rundschau-Büro in der Dortmunder Brüderstraße. Die Abschlusskundgebung soll dann auf dem Alter Markt stattfinden, steht auf Facebook. Man kann davon ausgehen, dass am Samstag auch viele Leserinnen und Leser, lokale Politiker sowie Vereine und Handel ihrem Unmut Luft machen werden. Die Aktionsgruppe hofft auf hochrangige Rednerinnen und Redner. Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde angefragt.
Die Rundschauer wollen nicht kampflos aufgeben. Mag es im Moment auch chancenlos aussehen, schrieb einer sinngemäß, es geht um die Ehre.
Auf der Facebook-Seite steht: "Es war schon immer üblich, dass einzelne Titel eines Verlages quer subventioniert wurden. Die einen Blätter bringen mehr und andere halt weniger Einnahmen. Echte Verleger haben sich nie daran gestört, solange unter dem Strich eine ordentliche schwarze Zahl stand. Die WAZ verlegt aber keine Zeitung/Zeitschriften, weil sie sich als Verleger fühlt und denkt. Die WAZ würde auch Brötchen oder Flugzeuge verkaufen, wenn sie damit eine Rendite in zweistelliger Höhe erzielen könnte. Die Rendite der WAZ-Gruppe in 2012 liegt übrigens bei 14%. Da das scheinbar zu wenig ist, muss jetzt die WR sterben und hunderte Menschen bangen um ihre Zukunft!"
Die Gewerkschaften DJV und verdi helfen den Betroffenen, wo sie nur können. Mit rechtlicher Beratung, bei den Aktionen. Bereits am Dienstagabend gab es, sieben Stunden nach der Bekanntgabe der Schließung aller WR-Redaktionen, ein Treffen mit den Rundschauern im Hagener Journalistenzentrum Haus Busch.
DJV-Landesvorsitzender Helmut Dahlmann sagte laut Webseite des DJV NRW: „Wir beklagen schon seit der großen Entlassungswelle 2009 die eklatanten Fehlentscheidungen in diesem Medienhaus." Inzwischen bestimmten wohl nur noch die Kosten das Konzept, spätestens seit im September 2012 das Sparziel „minus 20 Prozent über alle Bereiche” ausgerufen wurde, heißt es weiter. Wahrscheinlich, so Dahlmanns Mutmaßung, habe auch die neue Gesellschafterstruktur zum Aus der WR beigetragen. Es stelle sich jedenfalls die Frage, welche Rolle in diesem Zusammenhang die Banken spielen.
Betroffen sind 120 Redakteurinnen und Redakteure, die ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, sowie rund 100 freie Journalistinnen und Journalisten, denen Honorare und Aufträge wegbrechen.
Die Leserbeiräte der Westfälischen Rundschau wurden aufgelöst. Das Schreiben von Jörg Tuschhoff als Koordinator für die Beiräte an die engagierten Leser wird auf Medienmoral NRW dokumentiert: "Es wäre allerdings schön, wenn Sie die Aktionen der Redaktionen noch positiv begleiten würden und gegenüber den Verantwortlichen in der Geschäftsführung der WAZ-Gruppe Ihre Meinung kundtun."
Die Gewerkschaften DJV und verdi helfen den Betroffenen, wo sie nur können. Mit rechtlicher Beratung, bei den Aktionen. Bereits am Dienstagabend gab es, sieben Stunden nach der Bekanntgabe der Schließung aller WR-Redaktionen, ein Treffen mit den Rundschauern im Hagener Journalistenzentrum Haus Busch.
DJV-Landesvorsitzender Helmut Dahlmann sagte laut Webseite des DJV NRW: „Wir beklagen schon seit der großen Entlassungswelle 2009 die eklatanten Fehlentscheidungen in diesem Medienhaus." Inzwischen bestimmten wohl nur noch die Kosten das Konzept, spätestens seit im September 2012 das Sparziel „minus 20 Prozent über alle Bereiche” ausgerufen wurde, heißt es weiter. Wahrscheinlich, so Dahlmanns Mutmaßung, habe auch die neue Gesellschafterstruktur zum Aus der WR beigetragen. Es stelle sich jedenfalls die Frage, welche Rolle in diesem Zusammenhang die Banken spielen.
Betroffen sind 120 Redakteurinnen und Redakteure, die ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, sowie rund 100 freie Journalistinnen und Journalisten, denen Honorare und Aufträge wegbrechen.
Die Leserbeiräte der Westfälischen Rundschau wurden aufgelöst. Das Schreiben von Jörg Tuschhoff als Koordinator für die Beiräte an die engagierten Leser wird auf Medienmoral NRW dokumentiert: "Es wäre allerdings schön, wenn Sie die Aktionen der Redaktionen noch positiv begleiten würden und gegenüber den Verantwortlichen in der Geschäftsführung der WAZ-Gruppe Ihre Meinung kundtun."
Ebenfalls auf Medienmoral NRW schreibt "Jan Martens": "Es geht am Samstag um 11 Uhr vor dem RUNDSCHAU-Haus nicht darum, sich etwas vorzumachen: Was von der WR übrigbleibt, ist eine auf lebendig geschminkte Leiche. Aber wichtig ist, Solidarität zu zeigen mit angestellten und freien Mitarbeitern, die zum Teil in existenzielle Not geraten. Deshalb: ich hoffe, man sieht sich…" Andere halten es für "sinnlose Aktionen".
"Pauschalist" stellt dort u.a. klar:
"1. Die WR kann nicht in so kurzer Zeit 50 Mio. Verlust gemacht haben. In allen Debatten seit 2008 sind bis heute völlig andere (niedrigere) Zahlen genannt worden.
2. Print ist nicht am Ende. Die WAZ macht nach wie vor Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe. Und bestimmt nicht mit dem westen. Und am Rande: Ohne Print-Redakteure gäbe es überhaupt keine lesenswerten lokalen Berichte im Internet. Aber das werden die Surfer im WR-Gebiet ja bald merken.
3. Die WR war keine Parteizeitung. Niemals habe ich politische Vorgaben bei meiner Arbeit bekommen. Die Vorgabe war Sozial und Demokratisch, aber eben nicht: sozialdemokratisch.
4. Der Protest der SPD dient nur dazu, sich von der WAZ auszahlen zu lassen.
5. Die Kollegen aller anderen Titel, die am Samstag sicher nicht mit uns demonstrieren werden, wird es als nächstes erwischen."
2. Print ist nicht am Ende. Die WAZ macht nach wie vor Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe. Und bestimmt nicht mit dem westen. Und am Rande: Ohne Print-Redakteure gäbe es überhaupt keine lesenswerten lokalen Berichte im Internet. Aber das werden die Surfer im WR-Gebiet ja bald merken.
3. Die WR war keine Parteizeitung. Niemals habe ich politische Vorgaben bei meiner Arbeit bekommen. Die Vorgabe war Sozial und Demokratisch, aber eben nicht: sozialdemokratisch.
4. Der Protest der SPD dient nur dazu, sich von der WAZ auszahlen zu lassen.
5. Die Kollegen aller anderen Titel, die am Samstag sicher nicht mit uns demonstrieren werden, wird es als nächstes erwischen."