Hier wurden Rechte verletzt, hier wurden Partnerschaft und Fürsorgepflicht ad absurdum geführt. Es geht um 300 Menschen und deren Familien. 300 Menschen, die sich für die Westfälische Rundschau in schwierigsten Zeiten krummlegten. Und es geht um eine Zeitung, die über sechs Jahrzehnte überlebte. Bis solche Manager wie Hombach, Braun, Ziegler oder eben Nienhaus kamen.
Nienhaus, der bei der Badischen Zeitung noch weitgehend partnerschaftlich mit Betriebsräten zusammenarbeitete. Nienhaus, der bei Springer dann nach und nach diese für beide Seiten (und vor allem für die Belegschaft) wichtige Fähigkeit verlor. Nienhaus, der bei der WAZ-Gruppe inzwischen Heimlichkeiten und überraschende Attacken vorzieht. Was ZAPP beweist.
"Wer glaubt denn künftig diesem Geschäftsführer und seinen Helfershelfern auch nur noch ein einziges Wort?" fragt jemand, der seinen Beitrag "Widerlich" nennt, im Blog Medienmoral.
Nicht nur das Aus für alle Mantel- und Lokalredaktionen einer Tageszeitung mit über 100.000 Exemplaren Auflage, nicht nur die künftig aus anderen (auch Konkurrenz-) Verlagen zusammengeklöppelte Mogel-WR (in Dortmund: "Westdeutsche Rund-Nachrichten"), nicht nur die Absicht, diese dann den Lesern möglichst unbemerkt unterzujubeln, sind negative Höhepunkte. Auch beim Umgang mit zu überraschenden Mitarbeitern und einzuhaltenden Gesetzen haben die Herren Nienhaus & Co traurige neue Management-Wege beschritten.
Unwürdig. Und dieser Vorwurf trifft auch die an Rendite interessierten Besitzer.