... hat der Düsseldorfer Karikaturist Berndt A. Skott in zwei treffenden Zeichnungen zusammengefasst: "Das Schmusekätzchen schnurrt" - so heißt die eine, mit dem FDP-Gerippe. Die andere zeigt Lorelei Merkel, die die SPD mit süßen Tönen zur Klippe lockt. Können Hannelore Krafts Kopfhörer das Schlimmste verhindern? Proudly presented:
Die Mutti strahlt - und muss sich trotzdem bange fragen: Mit welchem Partner denn jetzt? Wer traut sich noch, mit ihr zu koalieren? Die FDP fliegt aus dem Bundestag - man durfte es ihr wirklich gönnen. Grüne und Linke gestutzt. Große Koalition? Schwarz-Grün? Neuwahlen? Es werden spannende Wochen, da in Berlin.
Für Statistiker vielleicht ganz wichtig: So wählte das Ruhrgebiet bei der Bundestagswahl. Die SPD blieb, trotz Mutti-Effekt für die CDU, im Pott vorn. Die Grafiken stammen vom Regionalverband Ruhr.
Völlig klar, heute heißt es: wählen gehen. Falls man nicht schon briefgewählt hat. Und ich fürchte, um 18 Uhr ist mit der ersten Prognose wieder ärgern angesagt. Alles hängt an der FDP. Sind die längst überflüssigen Freien Dekadenten mit Hilfe ihrer Leihstimmen-Bettelei wieder im Bundestag - gute Nacht. Fliegen sie aber raus, sind neue Konstellationen (bis hin zum Kanzler) zumindest möglich. Dann wird's spannend. Der Kölner Karikaturist Heiko Sakurai (der eigentlich aus Recklinghausen kommt) macht sich auch so seine Gedanken, was passieren wird: Vorbereitet sein ist alles - proudly presented:
Kanzlerin mit bayerischem Schmusekater Karikatur: Heiko Sakurai
Volle Klatsche für die FDP, volle Pulle für die CSU. Die Bayern-Wahl lässt "Mutti" nicht unbedingt ruhiger schlafen - glauben die Karikaturisten Berndt A. Skott und Heiko Sakurai. Proudly presented!
Anfang des Monats, irgendwo in einem sicher nicht ganz billigen Hotel in Weimar, wurde Christian Nienhaus, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe und Vorsitzender der NRW-Zeitungsverleger, ganz grundsätzlich. Wie muss guter Lokal- und Regionaljournalismus aussehen?
Zwischendurch: Funke Mediengruppe, sagt ihnen nichts? Ja, das ist die frühere WAZ Mediengruppe, die Hunderte von Journalistinnen und Journalisten rauswarf, Dutzende Lokalredaktionen schloss, die erste große Zombie-Zeitung ohne eigene Redaktion gründete - und nun bei Springer groß einkaufen will. Zeitungen, Frauen-Zeugs und Programmies. Und der dann so zum "Verlag mit den meisten Journalisten" in Deutschland werden möchte. Alles klar?
Zurück zu Herrn Nienhaus und seinen gedrechselten Worten bei der Verabschiedung eines Thüringer Chefredakteurs: "Lesernähe, Identifikation mit der Region, Kreativität und Mut zur Einmischung - das ist unser Verständnis von gutem Regionaljournalismus."
Hat er zusammengefasst. Und vorher noch detaillierter ausgeführt: "Die Nähe zu den Menschen, und zwar die wirkliche, nicht nur die postulierte, die Identifikation mit der Region, ich scheue in diesem Zusammenhang nicht vor dem Begriff eines Lokalpatrioten zurück, die Kreativität bei der inhaltlichen und gestalterischen Weiterentwicklung der Zeitung und der Mut zur Einmischung im Sinne des (regionalen) Gemeinwohls: Das macht guten Lokal- und Regionaljournalismus aus."
Hach. Schön gesagt. Und dann hat er den Chefredakteuren beteuert, sie seien frei in ihren Entscheidungen, natürlich mit der kleinen Mahnung verbunden, man müsse ja nicht immer mit Ecken und Kanten und polarisierend... Es müsse halt stets nur den Lesern gefallen.
Damit könnte die Geschichte hier enden. Wäre da nicht Plettenberg.
Kai Rüsberg ist Freier Hörfunk- und TV-Journalist, u.a. für den WDR. Auf Twitter ist der Bochumer der @ruhrnalist. Zum Thema Crowdfunding zur Finanzierung von Journalismus ist Kai ziemlich skeptisch und nennt dafür acht Gründe. (S)ein schöner Beitrag zur Debatte - proudly presented:
Von KAI RÜSBERG
Kai Rüsberg
Crowdfunding - wird immer häufiger als neue Zukunft des unabhängigen Journalismus gehandelt. Prekäre Arbeitsverhältnisse, geringer Verdienst, unsichere Zukunftsaussichten lassen Journalisten nach neuen Finanzierungsquellen suchen. Inzwischen haben sich Plattformen wie Krautreporter.de gebildet, die Crowdfunding speziell für publizistische Projekte organisieren. Dort können Journalisten ihr Projekt vorstellen, die benötigte Finanzierungssumme festlegen und als Gegenleistung kleine Prämien ausloben, gestaffelt nach der Beteiligungssumme (die zumeist zwischen 10 und 500 Euro liegt). In der Regel geht dies von persönlicher Danksagung, über Information zum Fortgang des Projektes bis zu exklusivem Zugang oder Sonderausgaben des Endprodukts. Zusätzlich wird das fertige Produkt auf der Plattform veröffentlicht. Potentielle Finanziers entscheiden nach Themensetzung, mit wieviel Geld sie sich beteiligen und erwerben ein Recht auf die Veröffentlichung + Prämie.
Eigentlich ist es also ein klassisches Investorenmodell, erweitert um eine Art gesellschaftliche Rendite: die Veröffentlichung, von der auch Nutzer profitieren, die nicht zur Vorfinanzierung beigetragen haben.
Ein Win-Win Modell? Journalisten können unabhängig recherchieren, erhalten einen angemessenen, weil selbst kalkulierten Unkostenersatz und ein auskömmliches Honorar - und auch die Gesellschaft hat etwas davon. So die Theorie. Die Öffentlichkeit wird mit aufwändig recherchiertem Journalismus versorgt, ohne jeweils einzeln dafür bezahlen zu müssen. Ist das die Zukunft des Journalismus angesichts des Niedergangs klassischer Finanzierung durch Verlage. Ich bin da skeptisch.