Karikatur: Karlheinz Stannies |
Bereits im Frühjahr hatte die Funke-Gruppe die WR-Ausgaben in Unna, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen und Bergkamen an die Verleger Günter Rubens und Hans-Christian Haarmann verkauft, die ohnehin bereits die Lokalteile lieferten. Die WR-eigenen Redaktionen waren Monate zuvor geschlossen worden.
Die nunmehr vom Lokalredaktionen-Ausverkauf betroffenen Funke-Titel in Dortmund, Lünen und Schwerte sind lokal bereits längst "tot" und werden nur mit Fremdinhalten gefüllt am Leben gehalten, Castrop-Rauxel ergeht es ab November ebenso. Den Mantelteil (also Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur usw.) liefert weiterhin der Content Desk der Funke-Gruppe in Essen.
WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz hatte mit dem Zentral-Desk ursprünglich große Pläne, wollte u.a. einen an andere Zeitungshäuser verkaufbaren Mantelteil liefern. Okay, zumindest dieses Desk-Ziel hat er ja nun erreicht. Irgendwie.
Die Funke-Gruppe verkauft die Erfindung der Zombie-Zeitungen (mit identischen Lokalteilen in den Blättern vor Ort) übrigens weiterhin als Rettung der Titel- und Medienvielfalt im Land. Das kann man nur so verstehen: Seid froh, dass wir nicht einfach alles dichtgemacht haben (wie z.B. die WAZ Dorsten) - sondern lieber nochmal Kasse machen.
"Flurbereinigung", schimpft der DJV NRW, so berichtete der Pottblog, so Meedia, so Kress, so Spiegel online.