Sonntag, 5. Mai 2013

Gutmensch, dank der Grünen

Will er sich bei einer frisch vergrätzten Wählerschicht vorsichtig wieder einschleimen? Will er die Raucher, wenige Tage nach der Einführung des schärfsten Nichtraucherschutzgesetzes der Republik, womöglich zusätzlich noch verar... ähm ... veräppeln? Sven Lehmann, der junge Landesvorsitzende der Grünen (33, Gesundheitsmanager beim Landschaftsverband Rheinland, nach Abitur und Studium gleich auch in die Politik), schrieb auf Twitter:
Süffisant formuliert, finde ich. Um mal vorsichtig zu urteilen. Klingt das nicht irgendwie eher, als hätte ein grüner Appell wunderbar gefruchtet und die Menschen überzeugt? Und nicht nach einem knallhart durch die grünen Weltverbesserer verschärften Gesetz.

Nun bin ich also plötzlich ein guter Mensch. Von der grünen Verbotspartei dazu gezwungen. Und so ein Typ will mich auch noch flauschen, brrrrrrr. Bis Ende April galt ich als böse. In Eckkneipen als ein potenzieller Umbringer. Natürlich bin ich auch vorher schon zum Rauchen rausgegangen, siehe hier, allerdings - zugegeben - nicht aus kleinen gemütlichen Raucherklub-Kneipen, wo Bier und Fluppe traditionell zusammen gehörten.

Nun haben die Grünen, wie Sven Lehmann lobte, siehe hier, auch die letzten "schwarz-gelben Löcher im Käse" gefüllt. Mit grünem Käse, womit sonst?

Apropos letzte Löcher, ein Tipp für Wirte: Krempelt Eure Eckkneipe zum coolen Friseur- oder Kosmetiksalon mit Ausschank um - Rasur oder Augenbrauen-Zupfen am Tresen. Denn unter der Schere und am Cremetiegel darf immer noch geraucht (und passivgeraucht) werden, wenn es der Chef denn will.

Übrigens: Nach den ersten Rundgängen hier bei mir im Viertel kann ich dem Gesundheitsmanager bestätigen: Das Gesetz funktioniert! Es stehen mehr gute Menschen vor den Eckkneipen als Nichtraucher drinnen sitzen.

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Nachtrag:
RN zum "Rauchverbot: Kneipen-Besitzer melden ersten Besucherrückgang"
DerWesten: "Anwohner klagen über Lärm vor der Tür durchs Rauchverbot"
Ruhrbarone: "Freilaufende Raucher am Rathaus in Datteln zu bestaunen"