Während die Zeitungs- und Meinungsvielfalt also deutlich abnimmt, gibt es zunehmend mehr lokale Online-Angebote (überwiegend allerdings noch aus den Medienhäusern, also nicht zusätzlich).
Horst Röper |
Ministerin Schwall-Düren ist froh über den Online-Zuwachs: „Im Sinne eines vielfältigen Medienangebots sind diese Portale eine willkommene Ergänzung.“ Wegen der noch schwachen Werbefinanzierung registriere die Studie aber "sowohl quantitativ als auch qualitativ Einschränkungen bei den lokaljournalistischen Online-Angeboten".
Immerhin: Die verbleibenden Lokalteile der Zeitungen wurden anscheinend dicker. Wohl auf Knochen der Journalisten, denn mehr Stellen wurden bekanntlich dafür nicht geschaffen. Röper urteilt so: „Überrascht hat uns, dass der Umfang der lokalen Berichterstattung der Zeitungen im Vergleich zu Untersuchungen aus den Jahren 1990 und 1993 trotz der derzeitigen Krise der Branche ausgeweitet worden ist. Ermöglicht wurden diese Umfangerweiterungen über Kooperationen zwischen den Lokalredaktionen.“ Und zwar inzwischen über die Verlagsgrenzen hinaus, "oft allerdings zu Lasten der Konkurrenz zwischen den einzelnen Blättern".
In seinem Fazit zum Bereich Lokales im Internet betont Röper, dass die lokaljournalistischen Angebote zwar stark zugenommen haben - aber das meiste stammt von bimedial arbeitenden Redaktionen von Zeitungen und Anzeigenblättern. Also aus klassischen Medien. Trotzdem gibt es Hoffnung für die lokaljournalistische Vielfalt: Die Zahl der zusätzlichen Anbieter wächst - trotz Finanzierungsproblemen und häufigem Mangel an journalistischem Grundwissen. Röper: "Die meisten davon sind sehr kleinräumig orientiert, so dass letztlich noch keine Flächendeckung erreicht ist."
Einem nicht untersuchten Bereich gibt Röper gute Chancen: dem lokalen Web-Radio.