tag:blogger.com,1999:blog-33867983722053022962024-03-13T19:14:27.735+01:00charly & friendsJournalismus und Medien, das Ruhrgebiet, Frauen, Fußball und alles anderestan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comBlogger375125tag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-79715041427767030172021-11-04T15:40:00.000+01:002021-11-04T15:40:08.592+01:00Journokalypse<p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Sts9u49RvOc/YYPtfRNCKNI/AAAAAAAACkI/1U4tb3pHwKYN6G7GNbUNGod7qVAwxRxtACLcBGAsYHQ/s2048/Nobelpreis.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1355" data-original-width="2048" height="265" src="https://1.bp.blogspot.com/-Sts9u49RvOc/YYPtfRNCKNI/AAAAAAAACkI/1U4tb3pHwKYN6G7GNbUNGod7qVAwxRxtACLcBGAsYHQ/w400-h265/Nobelpreis.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Da bleibt noch viel Überzeugungsarbeit nötig.<br />Karikatur: Karlheinz Stannies</td></tr></tbody></table><br />„Pah! Luftpumpen-Journalismus“,
schnaubte Gerda verächtlich. „Egal ob Corona oder Bundestagswahl:
ständig wurden Kleinigkeiten aufgeblasen“, hatte Katrin gemeckert.
Bratwurst, Lastenrad, Gendersternchen, Geschwurbel von Hinterbänklern
oder Hobby-Virologen – alles schien wichtiger als Fakten und
Inhalte. „Hauptsache: beste Klickware“, nickte Sarah. Da reichten
schon Halbsätze für Eilmeldungen und Schlagzeilen. Sprich: Anna-
hatte bereits den Shitstorm am Hals, bevor -lena kam. „Mag sein,
aber es muss pausenlos was geliefert werden – und die Klickzahlen
waren doch wirklich toll“, bemühte sich Tom um Verständnis.</p><p>„Hör mir auf mit Klicks“, winkte
Gregor ab. „Die allein sagen doch gar nichts aus über den Wert
unserer Arbeit.“ Gesellschaftliche Relevanz, Debatte um ein
wichtiges Thema bereichert, bedeutsame Stimme hörbar gemacht? „So
etwas können Klicks nicht beantworten“, sagte Gregor. „Das
können nur Redaktionen.“ Die Daten waren sicher eine gute
Grundlage für interne Diskussionen – da waren wir uns einig. Aber
Klicks dürfen nie und nimmer über Inhalte bestimmen.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">„Tun sie aber längst“, maulte
Gabi. „Es gibt Redaktionen, die – auf Geheiß der Bosse – ihre
Berichterstattung nur noch nach dem vermeintlich gemessenen
Leser-Interesse ausrichten“, maulte Gabi. „Schuld sind auch diese
Analyse-Tools, die melden, wie viele Abos ein Bericht eingebracht
hat“, schimpfte Barbara. „Bei uns werden inzwischen für jede
Redaktion feste Abo-Zielvorgaben gemacht.“ Die Folge sei, dass alle
mehr und mehr auf gängige Themen setzen. „Dabei ist die
Themenauswahl ein Grundpfeiler unserer Profession“, grummelte
Christian. „Wenn Zähl- und Analyse-Tools übernehmen, droht uns
eine echte Journokalypse.“</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; orphans: 2; widows: 2;">Wir wurden ganz nachdenklich. Wie wird
es weitergehen mit dem Journalismus? Hubert kramte eine
Wahrsage-Kugel heraus: „Ich sehe eine wunderbare Tarifrunde zum
Jahresende voraus“, orakelte er. „Schließlich sind wir nicht nur
systemrelevant, wir sind jetzt auch Friedensnobelpreis. Das überzeugt
die Arbeitgeber. Sie lieben uns jetzt.“ Hubert hatte wohl wieder
die rosarote Kugel erwischt.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">„Übrigens“, warf Marie ein, „ward
ihr auch schon im DJV-NRW-Kino?“ Kinoabende mit Filmen, die sich
mit Journalismus befassen. Eine großartige Idee für persönliche
Treffs nach langer Corona-Abstinenz. „Die Streifen über die SZ und
Monitor waren klasse“, sagte Petra. „Aber der übernächste ist
mir zu gruselig. Da weiß ich nicht, ob das wirklich wie angekündigt
nur Fiktion ist.“ Wie heißt denn der? „Job-Massaker der
Killer-Klicks.“</p>
<p style="margin-bottom: 0cm; text-align: center;">***</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">P.S.: Egal wie die Lese-Quote heute
hier ausfällt, ich werde daraus einen klaren Schreibe-Auftrag für den nächsten Text ziehen.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;"><br />
</p>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-77258689830334291302021-09-07T20:19:00.001+02:002021-09-07T20:21:40.077+02:00Höhepunkte, Tiefpunkte<div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: arial; font-size: medium;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-iUyFRk8sRuA/YTeo2NhJkpI/AAAAAAAACjQ/0tlaN5AYiuI8dYm14OlgbeDiN2z70GNrgCLcBGAsYHQ/s2048/BratwurstAbo.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1359" data-original-width="2048" height="325" src="https://1.bp.blogspot.com/-iUyFRk8sRuA/YTeo2NhJkpI/AAAAAAAACjQ/0tlaN5AYiuI8dYm14OlgbeDiN2z70GNrgCLcBGAsYHQ/w489-h325/BratwurstAbo.jpg" title="Bratwurst statt Abo: Als Impfanreiz lässt sich der Auflagenschwund nicht überwinden. Nichts geht über guten Journalismus. Karikatur: Karlheinz Stannies" width="489" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bei Auflagenschwund: Nichts geht über guten Journalismus<br />Karikatur: Karlheinz Stannies</td></tr></tbody></table></span><span style="font-family: arial; font-size: large;"><b>Aufreger </b>gibt’s ja in unserer chronisch empörten Branche immer wieder. Und damit genug Gesprächsstoff für Lob und Lästern beim Stammtisch. „Da war doch die Kollegin von RTL, die sich mit Matsch beschmierte, damit die Flut-Reportage echter wirkt“, zählte Marvin auf. „Ein Ausrutscher“, sagte Daniela. Wir staunten über ihr mildes Urteil. „Ich meine, sie hätte doch, kurz vor live, nur schnell einen Umfaller vortäuschen müssen – und dann ganz professionell die dreckigste Schalte der Welt machen können.“ Julian giftete: „Egal wie, mit Schlamm hat RTL die Latte jedenfalls ganz schön hoch gehängt, zum Beispiel für das neue Bild-TV.“</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: arial; font-size: medium;">Bevor wir lustvoll spekulieren konnten, womit Springer womöglich schmiert, machte Doreen ihrem Herzen Luft: „Die Funke-Mediengruppe hat’s schon wieder getan! Sie hat die nächste <b>Zombie-Zeitung</b> im Portfolio, von der Konkurrenz gefüllt, diesmal in Thüringen. Lokales geht anders.“ Wie auf Kommando startete der Stammtisch sein Zombie-Ritual: Alle streckten wackelnd die Arme vor, legten die Köpfe schief, verzerrten die Gesichter und röchelten „Fuuunke, Fuuuunke“.</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: arial; font-size: medium;">„Der WDR will doch das Programm <b>verjüngen</b>“, wechselte Steffi das Thema. „Glaubt ihr, der Buhrow kann das? Mit seinen bald 63 Jahren.“ Müssten für so eine Aufgabe nicht deutlich jüngere Entscheider ran? Wir fragten uns, was dann wohl aus dem Intendanten würde. „Na ja, Moderator im Fernsehen jedenfalls nicht mehr“, kicherte Maike. „Höchstens Radiosprecher.“</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: arial; font-size: medium;">Wir hatten aber auch eine gute Nachricht für Gesichtsälteste: <b>Schrumpeln macht besser</b>. Behauptet jedenfalls Springers Welt. Eine ganze Ausgabe pro Woche weniger, die Umfänge vom Rest um ein Drittel gekürzt – das ist gut, weil keiner mehr über die Woche so viel Welt lesen will, hatte Geschäftsführer Ulf sinngemäß begründet. Chefredakteur Ulf stimmte ihm angeblich zu. Wir fragten uns: „Beginnende Selbsterkenntnis?“ Und schüttelten gleich die Köpfe. Nicht bei dem.</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: arial; font-size: medium;">„Mich hat ja dieser ehrliche Moment von Jeff Bezos, dem reichsten Arbeitgeber der Welt, beeindruckt“, meinte Claudia. „Als der aus dem All zurückkam…“ Petra grätschte verächtlich rein: „Pah! Der war nicht mal der erste Milliardär da oben!“ Claudia bedachte die Unterbrecherin mit einem Blick, der zum unkontrollierten Wiedereintritt geführt hätte: „Also, als der kleine Leuteschinder von Amazon zurück geliefert wurde, da bedankte er sich überschwänglich bei Kunden und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: <b>Danke, das habt ihr bezahlt</b>.“</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: arial; font-size: medium;">Wo er recht hat. Was wird wohl der nächste zu finanzierende Spleen der Reichen? „Nachdem es im All ja inzwischen wimmelt, wollen die Verleger lieber Tiefseetauchen“, hatte Stephan irgendwo gehört. Aber sie müssen sich beeilen. Sonst baut der Musk vorher Elektro-U-Boote. Und wieso Tiefsee? Stephan zwinkerte: „Na, viele Verleger sind doch immer wieder <b>für einen Tiefpunkt gut</b>, oder?“</span></div><p style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; font-family: Roboto, "Helvetica Neue", Arial, sans-serif; font-size: 17px; margin: 0px 0px 1.5em;"><br /></p>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-16930224589773405762021-06-24T08:18:00.001+02:002021-06-24T08:24:40.790+02:00Von Wow zu Wau<span style="font-family: arial;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-vqD1KUXvnxs/YNQhnErPozI/AAAAAAAACh0/ytZ0TdgnDq8h_nfcaSt7rKUmAiufXSRPwCLcBGAsYHQ/s2048/DemoSchutz1.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1489" data-original-width="2048" height="233" src="https://1.bp.blogspot.com/-vqD1KUXvnxs/YNQhnErPozI/AAAAAAAACh0/ytZ0TdgnDq8h_nfcaSt7rKUmAiufXSRPwCLcBGAsYHQ/w320-h233/DemoSchutz1.jpg" title="Jagd auf Journalisten - Karikatur: Karlheinz Stannies - Schutz für Demo-Berichterstatter" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Karikatur: Karlheinz Stannies</td></tr></tbody></table>Katja klang ein wenig bedrückt. „Wir haben jetzt draußen Bewegungsmelder installiert“, informierte sie den Stammtisch, „so fühlen wir uns sicherer. Vor allem wegen der Kinder.“ Schmierereien, Haus-“Besuche“, Beschimpfungen, Mord-Mails und Braunes im Briefkasten – Journalistinnen und Journalisten gehörten zu den bevorzugten Opfern der Hass-Idioten. Schlimme Sache. Wirtschaftsbosse oder Politiker hätten längst Polizeischutz, vermuteten wir. Karo sagte: „Inzwischen werden Sender-Logos von Fahrzeugen gekratzt, damit die niemand erkennt. Und wenn Teams zu Demos fahren, dann nur noch mit Security.“ Das sei Auflage der Versicherung. Wir lächelten: Irgendjemand sorgt sich also doch um uns! Nee, meinte Manni: „Die fürchten um Autos und Ausrüstung.“ <br /><br /></span><div><span style="font-family: arial;">„Vielleicht kann uns die Polizei ja ein paar stichfeste Westen leihen“, giggelte Blaulichtreporter Wolfgang. „Oder die Bundeswehr einen Begleit-Jet für Flug-Dienstreisen.“ So richtig witzig fanden wir das nicht, nachdem dieser durchgeknallte Belarus-Diktator einen oppositionellen Journalisten krallte, indem er eine überfliegende Linienmaschine kapern ließ. <br /><br />Von Politik und Behörden gab es immer noch zu wenig Unterstützung. Darin waren wir uns einig. „Politiker machen oft nur halbe Sachen“, knurrte Verena. „Sie fummeln am Urheberrecht herum – fein. Aber wo bleibt das Verbandsklagerecht?“ Oder: Sie wollen Betriebsräte stärken. „Prima“, rief der Stammtisch im Chor: „Aber wo bleibt das Aus für den Tendenzschutz?“ <br /><br />Auch das Hickhack um die Presseförderung war irritierend. Erst wurden den Verlegern 80 Millionen für die Zeitungsboten versprochen, dann sogar 200 Millionen für digitalen Wandel – plötzlich Pustekuchen. Einige von den erfolgsverwöhnten Medien-Lobbyisten sollen rituellen Selbstmord angeboten haben. Selbst das Leistungsschutzrecht hat Beigeschmack, weil Google und Facebook einzelne Verlage mit Millionen zu Sonderaktionen locken. „BDZV-Chef Döpfner funkt den anderen mächtig dazwischen“, kicherte Petra. <br /><br />„Apropos Springer und Funke“, hakte Sven ein: „Die bei Bild & Co haben gerade eine große Mitarbeiterbefragung gemacht, nach dem Skandal um Julian Reichelts gefürchtete Regentschaft.“ Ergebnis? „Miese Noten für viele Chefs. Gesellschaftliche Verantwortung: nur Durchschnitt. Und ein Viertel verschweigt lieber, bei wem sie arbeiten.“ Wow, ein Debakel. Und was ist mit Funke? „Die Essener starten gerade eine Charme-Offensive, wollen ihre Redaktionen attraktiver machen.“ Rechtzeitig zum Ende der HomeOffice-Zeit? „In der Zentrale sind jetzt Hunde erlaubt, fürs Betriebsklima.“ Wau.</span></div><div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-35383542386989165432021-05-23T12:20:00.002+02:002021-05-24T14:46:10.356+02:00Ab in den Trichter, rein in den DJV!<p></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-rNWiomI-Wng/YKlY1Jl6drI/AAAAAAAACgc/IODcPACsY-kVnU-8Mle4-N49n4YqZCYewCLcBGAsYHQ/s2048/LoveDJVa%2BKopie.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1042" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-rNWiomI-Wng/YKlY1Jl6drI/AAAAAAAACgc/IODcPACsY-kVnU-8Mle4-N49n4YqZCYewCLcBGAsYHQ/w102-h200/LoveDJVa%2BKopie.jpg" title="Karikatur: Karlheinz Stannies" width="102" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;">Karikatur:<br />Karlheinz<br />Stannies</span></td></tr></tbody></table><div><b style="font-weight: bold;">Gleich am Anfang muss man sich entscheiden: Ist Journalismus eher mein "Traumjob" oder nur "halt ein Job", weil mir Familie und Freizeit wichtiger sind als Arbeit. </b>Sieben Fragen weiter fällt bei diesem kleinen Test <b>"Welcher Journalist:innen-Typ bist du?"</b> das Urteil, z.B. "Du bist Netzwerker:in". Und dazu gibt's eine Handvoll Tipps, wo und wie man sich einbringen könnte und welche passgenauen Angebote es gibt. Eine oft irre lange Liste.</div><div><br /></div><div><b>Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in NRW bewirbt den Typ-Test gerade auf allen Plattformen, als Marketing-Aktion</b>. Ziel ist es, mehr und vor allem jüngere Berufskolleginnen und -kollegen zu erreichen und für die Gewerkschaft zu interessieren. <b>Wollen Sie selbst mal durchklicken?</b> Bitte, hier geht's zum <a href="https://quiz.djv.de/?lv=nrw" target="_blank">Test</a>. Kleiner Anreiz: Wer mitmacht und dem DJV-NRW bis zum 31. Mai verrät, welcher Typ man/frau ist, kann ein "DJV-NRW-Reporter:innen-Set" gewinnen.</div><div><br /></div><div>Im Marketing-Sprech nennt sich sowas (natürlich englisch) <b>Funnel</b>, deutsch: Trichter. Die Angelockten werden wie durch Trichter in die für sie vermeintlich richtige Richtung bugsiert - und landen am Ende dort, wo man sie hoffentlich am leichtesten überzeugen kann. Hintergrund: Die Gewerkschaft schrumpft (wie alle), braucht Nachwuchs. <b>Nicht so sehr wegen des Geldes; auch eine kleine Organisation kann überleben. Sondern, weil uns (allen) sonst immer mehr engagierte Leute und neue Ideen entgehen</b>. Außerdem kann ein "großer" DJV viel mehr erreichen. Für Studierende und Berufsstarter<span><a name='more'></a></span> (z.B. Volos, bis 35 Jahre) gibt's deshalb im Moment den <b>DJV-NRW im Sonderangebot</b> - ein Jahr lang für 9,90 Euro im Monat. Nie war es einfacher (und günstiger), sich von den zahllosen Angeboten und Vorteilen des DJV-NRW (Netzwerke, Rechtsschutz, Weiterbildung, Branchentreffs wie der Journalistentag usw.) zu überzeugen und alles auszuprobieren.</div><div><br /></div><b><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-fkhooGYtR64/YKoi9Mg36xI/AAAAAAAACgk/0qw5Yxc5cc4J-D1CBmOPXNHCGxz5pbgdgCLcBGAsYHQ/s360/Karlheinz_Stannies.jpg" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="225" data-original-width="360" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-fkhooGYtR64/YKoi9Mg36xI/AAAAAAAACgk/0qw5Yxc5cc4J-D1CBmOPXNHCGxz5pbgdgCLcBGAsYHQ/w320-h200/Karlheinz_Stannies.jpg" width="320" /></a></div>Also, bei mir kommt dieser Test wirklich Jahrzehnte zu spät. Ich bin nämlich schon "ewig" dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) mit Haut und Haaren verfallen.</b> Ich kann nichts dafür. Solidarisch sein, anderen helfen - das war schon immer genau mein Ding. So bin ich schon recht früh Betriebsrat geworden und ruckzuck in die Gewerkschaft gegangen. Glücksfall: Im DJV-Landesverband Nordrhein-Westfalen fand ich "einen so liebenswerten <b>Chaoten-Haufen, der mit Esprit und Engagement für Solidarität und Qualität kämpft</b>" (siehe den Teaser für eine Image-Aktion des Bundes-DJV aus 2012), dass ich nicht mehr davon los kam.<div><br /></div><div><b>Das Mitmachen und Mitmischen, für die und mit den Kolleg(inn)en, machte einfach auch Spaß.</b> Fachausschüsse, Landesvorstand - ich habe nichts ausgelassen. Die Einstiege in den DJV werden engagierten jungen Leuten, die sich und ihre Ideen einbringen wollen, aber auch leicht gemacht. Der DJV-NRW hat gerade auf seinem virtuelle Gewerkschaftstag eine junge Kollegin als Beisitzerin in den Landesvorstand gewählt, die sich - nach ein paar Wortbeiträgen in der Diskussion - spontan zur Kandidatur entschlossen hatte.<div><br /><div><br /></div></div></div>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-6313823807045997952021-05-14T10:43:00.001+02:002021-05-24T14:51:38.670+02:00Was Meister Yoga sagt<span style="font-family: arial;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-RBiZbNH5Lvg/YJ41FBYxOqI/AAAAAAAACfk/sCBxJ3Mtt2sWmDLIRpUOUOI0z3JlsCyYgCLcBGAsYHQ/s2048/FreemanNEU1.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1426" data-original-width="2048" height="279" src="https://1.bp.blogspot.com/-RBiZbNH5Lvg/YJ41FBYxOqI/AAAAAAAACfk/sCBxJ3Mtt2sWmDLIRpUOUOI0z3JlsCyYgCLcBGAsYHQ/w400-h279/FreemanNEU1.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Freeman ... in einer gerechten Welt hätte jeder Mut.<br />Karikatur: Karlheinz Stannies</td></tr></tbody></table><b>Ping-pong.</b> Jemand betrat den Stammtisch-Raum. „Herein, wenn's kein Virologe ist“, alberte ein öffentlich-rechtlicher Kollege. Aber es war kein Medien-Star. Eine schwarze Maske füllte die Bildschirme, abgrundtiefes Atmen ließ die Lautsprecher vibrieren – keine Frage: <b>Das war Dark Paper, bekannt aus den seit Jahrzehnten tobenden DigitalWars gegen die Druckmaschinen.</b> Wie in der (vor allem auf Twitter gefeierten) Folge „Das Empörium schlägt zurück“ röchelte er den berühmten Satz: „Hrrr, prrr... Ich bin Dein Psychiater.“</span><div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">Wir applaudierten. Paul ging in seiner Rolle regelrecht auf. Machte ja auch Spaß, diese Rollenschlüpferei. Keine Frage, ein Jahr Lockdown mit Mangel an Kontakten und Erlebnissen, ein Jahr Homeoffice im Belastungs-Mix von Job, Familie, Schule und Kita auf engstem Raum – sie hatten Spuren hinterlassen. <b>In so manchem Heimbüro lagen erste Nerven blank.</b> Wir am Stammtisch peppten deswegen unsere Videotreffs gern mit Spielchen und neuen Ritualen auf. Dark Paper war mitten in die Nominierungen geplatzt.<span><a name='more'></a></span> Für unseren kleinen Wettbewerb: GSDS. Gewerkschaft sucht den Super-Abzocker.</span></div><div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">Bisher vorn lag der bayerische Verlag, der eine hauptberuflich Freie fürs Lokale jahrelang mit 14 Cent pro Zeile und 5 Euro pro Foto abspeiste. „Dreist und übergriffig“, wetterten Julian und Alexandra, die inzwischen als Duo auftraten. Aber die Kollegin tat, was sich leider kaum jemand traut (oder leisten kann): sie klagte, forderte Mindesthonorare nach den Gemeinsamen Vergütungsregeln – und erhielt jetzt von Richtern satte 66.000 Euro Nachzahlung zugesprochen. „Klasse!“ Ella hoffte auf eine Klageflut. „<b>Was haben Freie an der Armutsgrenze noch zu verlieren?“</b></span></div><div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">Andreas hatte noch einen Anwärter. „Ein westfälischer Verlag. Der wollte viel Geld sparen, mit Kurzarbeit in der Redaktion, wegen Corona.“ Weil die Seitenzahl durch Anzeigen-Rückgänge ja gesunken sei und es kaum noch Termine gäbe. Und? Er strahlte: „Leider konnte die Redaktion beweisen, dass es gar keine Entlastung gibt. Die Arbeitszeiterfassung, die sie dank Betriebsrat eingeführt hatten, belegte nämlich, dass es immer noch jede Menge Überstunden gab, trotz Corona. Ergebnis: Kurzarbeit vom Tisch.“</span></div><div><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div><span style="font-family: arial;">Wir prusteten los. Platz 1 für den typischen Fall von <b>Manager-Denke ohne Kenntnis der Redaktionswirklichkeit</b>. Und war das nicht auch ein Beweis für Personalmangel? Sitzriese Manni, der in seinem grünen Jogginganzug so gerade noch als Meister Yoga durchging, tönte: <b>„Dokumentierte Arbeitszeit der Knüller ist!“ </b><br /></span><br /></div><div><br /></div>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-67954416982418352592021-05-09T13:39:00.002+02:002021-05-24T14:53:26.693+02:00Der Herr Kardinal und sein neuer Pranger<p><i style="font-family: arial;"></i></p><div style="text-align: left;"><i style="font-family: arial;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Hsy44_CgeV8/YJfG7ebgJ8I/AAAAAAAACfU/teoVjfr4bN0T5H7uZYKHYs1Xx3pmSiC8ACLcBGAsYHQ/s2048/Frank_Ueberall_c_Werner_Siess_HMKW.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1388" height="155" src="https://1.bp.blogspot.com/-Hsy44_CgeV8/YJfG7ebgJ8I/AAAAAAAACfU/teoVjfr4bN0T5H7uZYKHYs1Xx3pmSiC8ACLcBGAsYHQ/w106-h155/Frank_Ueberall_c_Werner_Siess_HMKW.jpg" title="Frank Überall (Foto: Werner Siess / HMKW)" width="106" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;">Frank Überall<br />Foto: Siess/HMKW</span></td></tr></tbody></table>Prof. Dr. </i><b style="font-family: arial; font-style: italic;">Frank Überall</b><i style="font-family: arial;"> ist der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes. Er und der DJV stehen stets vor und hinter Journalistinnen und Journalisten, die (von brutal und hasserfüllt bis manchmal auch nur gedankenlos) bedroht und angefeindet werden. Obwohl sie doch nur ihren kritischen Job machen. Im Moment bringt ihn ein Kardinal auf die Palme. In Köln steht Herr Woelki seit Monaten in der Kritik (Missbrauchsskandal). "Jetzt stellt er einzelne Medienleute an den Pranger", empört sich Frank. "Ich habe eine Satire dazu gemacht. Kannst Du was zeichnen?" Ich konnte. Und darf im Gegenzug nun Franks Text zeigen, </i><b style="font-family: arial; font-style: italic;">proudly presented</b><i style="font-family: arial;">:</i></div><div style="text-align: left;"><i style="font-family: arial;"><br /></i></div><div style="text-align: left;"><i style="font-family: arial;"><div style="font-family: Arial; font-style: normal;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-qjjORcr1k3g/YJfFR7yHTVI/AAAAAAAACfM/3UCI03oWpBAhK-K04cYTxPSVX3mL7SSaQCLcBGAsYHQ/s1843/Woelki.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1843" data-original-width="1769" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-qjjORcr1k3g/YJfFR7yHTVI/AAAAAAAACfM/3UCI03oWpBAhK-K04cYTxPSVX3mL7SSaQCLcBGAsYHQ/w307-h320/Woelki.jpg" title="Karikatur: Karlheinz Stannies" width="307" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: x-small;">Karikatur: Karlheinz Stannies</span></td></tr></tbody></table><br />Von FRANK ÜBERALL</div><div style="font-family: Arial; font-style: normal;"><br /></div><div style="font-family: Arial; font-style: normal;">Im Missbrauchsskandal der Katholischen Kirche hatte das Kölner Erzbistum kommunikativ bisher kein glückliches Händchen. Jetzt aber können wir uns freuen: Alles wird besser! In endlosen Zoom-Konferenzen haben sich die Verantwortlichen abgestimmt und eine brandneue Strategie zur öffentlichen Kommunikation beschlossen, die Altbewährtes und Modernes miteinander versöhnt: Der gute alte Pranger wird wieder eingeführt!</div><div style="font-family: Arial; font-style: normal;"><div style="background-color: white; font-family: Verdana;"><span style="font-family: arial;"><br /></span></div><div style="background-color: white; font-family: Verdana;"><span style="font-family: arial;">Erste Ideen, einen solchen Pranger in mittelalterlicher Tradition mitten auf der Domplatte zu Köln aufzustellen, wurden nach Interventionen des städtischen Ordnungsamtes bedauerlicherweise zu den skandalbedingt angehäuften Aktenbergen gelegt. Dafür haben sich die funky Kleriker der Karnevalshochburg am Rhein eine digitale Alternative ausgedacht: Der moderne Pranger kommt nun digital per Pressemitteilung daher.<span><a name='more'></a></span> Diese Erfahrung durfte als Pranger-Novize der Bild-Journalist Nikolaus H. machen.</span></div><div style="background-color: white; font-family: Verdana;"><span style="font-family: arial;"><br /></span><span style="font-family: arial;">Der hatte über Dokumente berichtet, die aus seiner Sicht der Öffentlichkeit noch nicht bekannt gewesen seien. Die Pranger-Profis von der Pressestelle des Erzbistums traten dem entgegen. So weit, so üblich. Sie nutzten die Reichweite ihres Prangerdienstes (pardon, es heißt wohl kirchenamtlich offiziell: „Pressedienstes“), um den Journalisten namentlich der Falsch-Darstellung zu bezichtigen. Ich kann und will mir an dieser Stelle kein Urteil darüber erlauben, ob die im Boulevardblatt berichteten Dokumente nun neu waren oder nicht. Für öffentliche Diskussionen haben sie aber allemal gesorgt.</span></div><div style="background-color: white; font-family: Verdana;"><span style="font-family: arial;"><br /></span><span style="font-family: arial;">Genau das ist die Aufgabe der unabhängigen und freien Presse. Dass man dafür am virtuellen Pranger landet, ist für den Betroffenen sicher gewöhnungsbedürftig. Ich erspare mir an dieser Stelle, im Gegenzug die Namen der Verantwortlichen des erzbistrühmlichen Pressedienstes ebenso namentlich in den Mittelpunkt zu stellen. Mein moralisches Wertekorsett erlaubt mir das eben nicht.</span></div><div style="background-color: white; font-family: Verdana;"><span style="font-family: arial;"><br /></span><span style="font-family: arial;">Laut Wikipedia wird der martialisch-historische Begriff des Prangers übrigens heutzutage auch im Bereich des BDSM verwendet. Ich hoffe, dass mit der Abkürzung auch wirklich niemand im weitverzweigten Kölner Erzbistum etwas anfangen kann.<br /></span><span style="font-family: arial;"> </span></div></div></i></div><p></p>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-13505126649828502812021-04-28T18:07:00.002+02:002021-05-24T14:54:57.793+02:00Lungern und hecheln <p><span style="font-family: inherit;"><span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial; border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><i></i></span></span></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Y-uI_ZkLs8M/YH6Ot4scbEI/AAAAAAAACd8/EQEjbdsPBAIsTdU-gjaf2ZlnewgY4nR3wCLcBGAsYHQ/s2048/berke.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2048" data-original-width="1738" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-Y-uI_ZkLs8M/YH6Ot4scbEI/AAAAAAAACd8/EQEjbdsPBAIsTdU-gjaf2ZlnewgY4nR3wCLcBGAsYHQ/w170-h200/berke.jpg" width="170" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bernd Berke</td></tr></tbody></table><span style="font-family: inherit;"><span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial; border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><i>Lungern und hecheln - "Journalismus", der entgeistert. So überschrieb <b>Bernd Berke</b>, lesbar leicht angewidert, seinen Frust-Stoßseufzer über viele(s) und so manche Entwicklung in unserer Profession. Bernd macht seit nunmehr über zehn Jahren (jesses, die Zeit vergeht) den wohl <b>besten Kultur-Blog der Region</b>: <a href="https://www.revierpassagen.de/" target="_blank">RevierPassagen</a>. Mit einem Wahnsinns-Archiv bis zurück in die 90er. Früher war Bernd bei der Westfälischen Rundschau (als diese noch kein Zombie war, sondern eine Redaktion hatte). Ich habe ihn gefragt, ob ich seine "Entgeisterung" von Ende Februar auch bei mir vorstellen darf. Und siehe da: <b>Proudly presented!</b></i></span></span><p></p><p><span style="font-family: inherit;"><span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial; border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;">Von BERND BERKE</span></span></p><p><span style="font-family: inherit;"><strong style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial; border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;">Manchmal kann einem dieses ganze journalistische Gewerbe, kann einem der ganze (kommerzielle) Medienbetrieb schwerstens auf den Senkel gehen.</strong></span></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">Da ist beispielsweise der Lungerjournalismus in Gestalt von Kolleg*innen („man“ soll ja füglich gendern), die stundenlang auf Fluren herumhängen, um wenigstens einen einzigen knackigen Satz aus dem Munde hochwichtiger Polit-Darsteller*innen einzufangen. Ein paar Stunden später ist dies entweder der Talkshow-Aufreger No. 255 oder halt schon das Geschwätz von gestern. Solche Warte-Jobs mögen teilweise gut bezahlt sein, aber ach: Wie öde sind sie doch! Wenn sie sich nach einem solchen Tag ehrlich selbst befragen würden („Was hast du heute bewirkt?“), wie müsste die Antwort dann wohl lauten?</span></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><strong style="background: transparent; border: 0px; margin: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">Twitter schlägt Tagesschau</span></strong></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">Auch weiß man gar nicht mehr, worauf sich speziell die Fernsehleute so mächtig viel einbilden. Das Fernsehen hat sich als lineares, an Sendezeiten gebundenes Programmzeitschriften-Medium weitgehend erledigt, auf gewissen Kanälen werden die vielfach kläglichen Bildchen-Häppchen nur noch für Senioren versendet. Derweil heimsen YouTuber, TikToker, Influencerinnen und derlei hippes Völkchen mit fortwährender Selbstdarstellung die wahren Quoten und Followerzahlen ein. Manche Tweets haben mehr Zugriffe als die „Tagesschau“ um 20 Uhr, die früher einmal als Maß der Dinge gegolten hat.<span></span></span></p><a name='more'></a><span style="font-family: inherit;"> Und unversehens rückt der Hörfunk in Form von teilweise sehr intelligenten Podcasts wieder nach vorn, während auf mancher Radiowelle der eine oder andere Kulturabbau betrieben wird. Alles im Dienste der Quote, versteht sich.</span><p></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><strong style="background: transparent; border: 0px; margin: 0px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">…und immer nackt</span></strong></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">Eine weiteres Phänomen, längst nicht nur bei den Boulevardblättern, könnte man Hecheljournalismus nennen. Den gab’s immer schon, doch er hat sich bis zum Wahnwitz beschleunigt und gesteigert. Da wird versucht, immerzu die Aufregung am Kochen und Brodeln zu halten. Da ist es immer mindestens „fünf nach zwölf“. Unverkennbare Signale sind Formulierungen wie „Die Lage spitzt sich zu“, „Pandemie (oder was auch immer) und kein Ende“, „…nur die Spitze des Eisbergs“, „Das Netz erregt sich über…“, „Wirbel um…“ Was einst Wetterbericht gewesen ist, kommt nun als ständiger Katastrophen-Alarm daher – mit Angstwörtern wie „Russenpeitsche“ und „Blutregen“.</span></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">In den Boulevard-Produkten geht’s nur noch im Sex-, Gewalt-, Panik- oder Streit-Modus zur Sache (nein: weit an der Sache vorbei), da herrschen ständig Zoff, Beef, Randale und dergleichen, man fetzt sich unentwegt. Sagt jemand ein, zwei kritische Sätzchen, heißt es gleich: „er ledert“, „er nagelt“, „geht auf jemanden los“. So so gut wie alles ist „Chaos“, „Wahnsinn“, „irre“, „der Hammer“, ist ein „Beben“ oder „Erdrutsch“, ist „Mega“. Dazu nach Belieben Schüsse oder Stiche. Und immer nackt.</span></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">***</span></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><i><span style="font-family: inherit;"><b>Übrigens:</b> Vor gut zwei Jahren grübelte Bernd Berke bei sich und dann auch <a href="https://charlyandfriends.blogspot.com/2020/01/in-diesen-zeiten-journalist-werden-tja.html" target="_blank">hier bei mir</a> über die Frage nach: <b>In diesen Zeiten Journalist werden? Tja, hm, äh...</b></span><span style="font-family: inherit;"> Interessant, mal zu vergleichen.</span></i></p><p style="background: rgb(255, 255, 255); border: 0px; color: #333333; font-size: 16px; margin: 0px 0px 24px; padding: 0px; vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></p>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-7634761459014081132021-04-20T09:14:00.002+02:002021-05-24T14:59:26.081+02:00Murmeltier im Vereinsheim<div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="background-color: white; color: #3c3c3c;"><span style="font-family: inherit;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-clX4trK4Wog/YH5-pLkr7VI/AAAAAAAACd0/cAE9DUXpX-wrwKnxLz8N9ap7f2wZ7HEUgCLcBGAsYHQ/s2048/Wahrheit.jpg" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1267" data-original-width="2048" height="248" src="https://1.bp.blogspot.com/-clX4trK4Wog/YH5-pLkr7VI/AAAAAAAACd0/cAE9DUXpX-wrwKnxLz8N9ap7f2wZ7HEUgCLcBGAsYHQ/w400-h248/Wahrheit.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">An jeder Ecke... (Karikatur: Karlheinz Stannies)</td></tr></tbody></table>Tobias‘ Lippen zuckten. Schon bald würden sich in den Mundwinkeln Spott und Hohn einnisten. Selbst an unseren Laptops konnten wir erkennen: Da baut sich sein berühmtes Bullshit-Grinsen auf. Das hat er drauf, seit Medienmanager mit treuem Augenaufschlag behaupteten: Ja, wir bauen Personal ab, aber das steigert die Qualität. Warum grinste er wohl diesmal? Etwa weil Twitter nach zahllosen Aufforderungen, endlich gegen Hass und Fake News vorzugehen, damals Trump rausgeworfen hatte? Oder weil der WDR die Bücherrezensionen vom Stammplatz streichen will – damit Kultur im Sender abwechslungsreicher wird? Oder weil der Stern seine Politikredaktion schließt? Sicher wegen der Qualität.</span></span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Tobias grinste und schwieg. Auch noch nach der dritten Runde Probleme-Wälzen am Stammtisch, den wir seit dem Hype um die Audio-App Clubhouse nur noch „Vereinsheim“ nannten. Es war wie am Murmeltiertag in Punxsutawny: irgendwie immer dasselbe. Die Freien nagen mehr denn je am Hungertuch. Die Öffentlich-Rechtlichen ziehen die Sparschrauben noch stärker an. Die Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten werden bedrohlicher.</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">„Fühlt ihr euch auch wie Sündenböcke?“ fragte Dennis.<span><a name='more'></a></span> Ahmet nickte: „Nichts können wir recht machen.“ Inzwischen schimpfen viele darüber, wie Medien in der Pandemie die Nachfrage der Bürger bedient haben. Es habe ein „groteskes Übersoll an Berichterstattung“ gegeben, meinte einer. Ein Trost: Immerhin hat der Papst investigativen Reportern, die sich in Kriege wagten und zu Vergessenen gingen, für ihren Mut gedankt. Und für die abgelaufenen Schuhsohlen.</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Tobias grinste. Und Dennis hielt es nicht mehr aus: „Was ist denn los, Tobias?“ fragte er endlich. „Ach, ich dachte nur ans Clubhouse. Da plappern Prominente sich immer wieder mal um Kopf und Kragen.“ Ein Ministerpräsident, der während Staatskrisen am Handy Candy Crush spielt, musste sich entschuldigen, weil er die Kanzlerin als Merkelchen bezeichnete. Das stand dann prompt in der Zeitung. „Journalisten sind halt überall – und gefährlich“, feixte Tobias. „Anwälte aber auch“, meinte Hanna: Ein bekannter Journalist musste widerrufen, dass er einen Haftbefehl gegen eine rechtsstramme frühere Tagesschau-Sprecherin habe; es war nur ein Zahlungsbefehl, wie ihr mithörender Rechts-Vertreter wusste. Sie sind tatsächlich überall.</span></div><div style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; margin: 0px 0px 1.5em; text-align: left;"><span style="font-family: inherit;">Wir wussten an diesem Abend im Vereinsheim immer noch nicht, was wir von Clubhouse halten sollen. Während die Jugend in Villarriba schon über öffentliche Blattkritik und Redaktionskonferenzen mit Publikum diskutierte, gaben sich die todgeweihten Oldies in Villabajo noch irritiert: „Clubhouse? Ich kenne nur Penthouse.“</span></div><p style="background-color: white; box-sizing: border-box; color: #3c3c3c; font-family: Roboto, "Helvetica Neue", Arial, sans-serif; font-size: 17px; margin: 0px 0px 1.5em;"><br /></p>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-78228017509384947072020-12-23T23:00:00.000+01:002020-12-23T23:00:18.839+01:00Auf der Suche: (Kaum) Bares für Wahres<b><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-bKkNbLD0Qak/X-O6Lk6okzI/AAAAAAAACaU/PlWzItXuusQDSzG7EGmJpsXcQ0bhroP0wCLcBGAsYHQ/s2048/AUFDERSUCHE.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1463" data-original-width="2048" height="286" src="https://1.bp.blogspot.com/-bKkNbLD0Qak/X-O6Lk6okzI/AAAAAAAACaU/PlWzItXuusQDSzG7EGmJpsXcQ0bhroP0wCLcBGAsYHQ/w400-h286/AUFDERSUCHE.jpg" title="Auf der Suche ... Karikatur: Karlheinz Stannies" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"></td></tr></tbody></table>Der virtuelle Kongress des Deutschen Journalismus-Retter Verbands (DJRV)
flimmerte nun schon vier Tage über die Displays der Medienexperten. Aber noch
immer wurden Journalisten geschlagen und bedroht, beschimpft, missachtet und
ausgebeutet – trotz zahlloser Vorschläge war noch kein Patentrezept für den
Journalismus gefunden. Geschweige denn eine Finanzierung.</b><div><br /></div><div>Von „nicht gemein
machen“ bis „authentisch gemein sein“, von „Grünschnäbel haben keine Ahnung“ bis
„Ey, alter Sack, mach endlich Platz“: Beim Buzzwort-Bingo waren alle Phrasen
schon mindestens dreimal gefallen. Kein Wunder, dass ab und zu leises Schnarchen
aus den Lautsprechern klang.</div><div><br /></div><div>Besonders frustrierend: Nicht einmal die Tagesordnung
(„Erst das Untergangsszenario, dann das Überleben einzelner in der Nische?“) war bisher beschlossen worden. Ständig meldete der Dienstleister: „Geduld. Wir zählen noch.“
Viele vertrieben sich die Zeit auf anderen Kanälen.</div><div><br /></div><div><b>Zapp</b>. Die Spitzen von Horst
Lichters Schnurrbart zitterten: „Albert, das ist wirklich was Rares.“ Auch der
Experte schaute begeistert in das Schatzkästchen. „Siehst Du dieses Schimmern,
Horst? Das ist guter, alter, echter, seriöser Journalismus.“ Der Anbieter
strahlte. Er hoffte für seine Leute auf viel Bares für Wahres.</div><div><br /></div><div>Aber bei den
Händlern stockte das Bieten. „Wir wissen nicht so recht, ob wir so etwas
überhaupt noch verkaufen können“, erklärte der Junge. Das Netz sei doch voll
davon. Zumindest von Ähnlichem. Okay, vielleicht auch nur ein Abklatsch, voller
Hintergedanken und Fehler, aber die Leute lieben es. „Was ist denn die
Schmerzgrenze?“ Der geschockte Anbieter schraubte die Hoffnungen schon herunter,
als er sagte: „Wir hatten an 4 Prozent mehr gedacht, mindestens 200 Euro pro
Monat.“ Die Händler schoben die Schatzkiste entschlossen von sich. Waldi hatte Mitleid: „Ich
sage mal: 80 Euro. Aber mehr ist der Prügel nicht wert.“</div><div><br /></div><div><b>Zapp</b>. Der Kongress
fragte sich gerade, ob die vielen Millionen von Staat und Google wohl zur Rettung reichen
werden. „Das sahnen wieder nur die Großen ab“, meinte einer. Eine Sammlung für
die Kleinen hatte wirklich nicht viel erbracht. Im Beutel lagen gerade mal drei Knöpfe.</div><div><br /></div><div><b>Zapp</b>. „Wer ist der Pfau?“ fragte Moderator Opdenhövel immer wieder. Bei „The
Masked Writer“ mussten Verkleidete an Zitaten erkannt werden. Der Pfau fächerte
sein schillerndes Rad auf, kreischte: „100 Prozent Journalismus. Keine Märchen.“
Zu einfach.</div><div><br /></div><div><b>Zapp</b>. Huch, der Kongress-Stream war leer. Über ein Laufband
flimmerte: „Wegen Meinungsvielfalt vertagt.“
</div><div><br /></div><div><br /></div>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-44139769032000621382020-12-01T15:43:00.012+01:002020-12-01T15:50:07.198+01:00Der schmale Grat<p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-GdA0J3lBubs/X8ZVSSUbFSI/AAAAAAAACZw/o0HQnJv7oBgQB8YKCCQA3pP1mbAI4Ks7gCLcBGAsYHQ/s2048/Algorithmus.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1300" data-original-width="2048" height="254" src="https://1.bp.blogspot.com/-GdA0J3lBubs/X8ZVSSUbFSI/AAAAAAAACZw/o0HQnJv7oBgQB8YKCCQA3pP1mbAI4Ks7gCLcBGAsYHQ/w400-h254/Algorithmus.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wenn die Sucher zum Aussucher werden...<br /><div style="text-align: right;">Karikatur: Karlheinz Stannies</div></td></tr></tbody></table>Spätestens seit „Der Pate“ weiß
das jeder: Es gibt Angebote, die kann man einfach nicht ablehnen. Zum
Beispiel, als Springers Friede ihrem Mathias zusäuselte: Werde mein
Nachfolger, Du kriegst auch 'ne Millarde. Wir wären gern dabei
gewesen. Hätte Döpfner das reizende (und wohl ziemlich steuerfreie)
Geschenk seiner Chefin ausschlagen sollen? Hätte er nicht
vorschlagen müssen: Schenke die Aktien lieber Deiner noch nicht
gefeuerten Belegschaft, die dem Haus die Treue hält.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">Klar, keiner von uns hätte nein
gesagt. Schließlich ging es um viel Geld, viermal mehr als der Staat
in die digitale Zukunft der ganzen Zeitungsbranche investieren will.
Barbara machte uns nachdenklich: „Man könnte damit zigtausend
verarmte Freie Journalisten vor dem Verlust ihrer Existenz bewahren,
dazu jede Menge Jobs dauerhaft retten – und hätte immer noch mehr
Knete übrig, als man zum Leben braucht.“ Reine Theorie.
Schließlich kannte niemand von uns eine flotte Witwe, schon gar
keine spendable. Hat jemand mal die Nummer von Liz Mohn? Mehr fiel
uns nicht ein. Erbärmlich.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">„Ja, Nachfolger-Suche kann teuer
werden“, brummelte Gaby. „Meint ihr, auch Kurt Bauer hat sich
einen Nachfolger gekauft?“ Wir lachten lange über diese rotzfreche
Frage. Nein, seine Mehrheit am Medienhaus Bauer – immerhin sechs
Generationen im Familienbesitz – hatte Lensing-Wolff bestimmt nicht
für lau bekommen. „Der zu erwartende Abbau der Meinungsvielfalt
wird hoffentlich teuer“, giftete Patricia.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">Der Stammtisch balancierte heute
wirklich souverän Humor und Bosheit. Ein schmaler Grat. „So schmal
wie zwischen Genie und Wahnsinn“, sagte Harald, „oder zwischen
kritischen Journalisten und einfach nur affigen Kotzbrocken. Ich
kenne da zwei oder drei.“ Wir grinsten. „Oder zwischen Clickbaits
und Journalismus“, brachte Klaus ins Spiel. „So manche
Klickschinderei schädigt nämlich das Ansehen der Presse“. Stimmt,
hat der Presserat auch gesagt. „Hat Funkes Der Westen schon darüber
berichtet?“, stichelte Martina.</p>
<p style="margin-bottom: 0cm;">Mittlerweile hatte die Technik vieles
im Griff: Die Aktionen unserer „Kunden“ wurden gezählt,
gemessen, bewertet, in Echtzeit. Je mehr Klicks desto mehr Werbung
und Erfolg. Algorithmen entscheiden über Inhalte, Roboter schreiben
längst Texte. Was würde erst Künstliche Intelligenz bringen? Wir
sahen zu, wie Karla dem runden Ding auf dem Tisch hinter ihr zurief:
„Hey, Siri, gibt es eigentlich auch Künstliche Dummheit?“ Die
Maschine dachte drei, vier Sekunden nach. Und schnurrte dann
freundlich: „Ich bin sicher, dafür braucht ihr unsere Hilfe
nicht.“</p><p style="margin-bottom: 0cm;"><br /></p><p style="margin-bottom: 0cm;"><br /></p>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-39188333218997578412020-08-14T10:41:00.000+02:002020-08-14T10:41:14.947+02:00Zweiundzwanzig mit sieben Nullen<br /><a href="https://1.bp.blogspot.com/-lGh-7FHPtSw/XywkretPfHI/AAAAAAAACYQ/9M5F8KjLgrkVm-RvHYjR35_BmiR8NrvhwCLcBGAsYHQ/s2048/Staatsknete.jpg"><img border="0" src="https://1.bp.blogspot.com/-lGh-7FHPtSw/XywkretPfHI/AAAAAAAACYQ/9M5F8KjLgrkVm-RvHYjR35_BmiR8NrvhwCLcBGAsYHQ/w512-h352/Staatsknete.jpg" /></a><br /><br /><div style="text-align: right;">Karikatur: Karlheinz Stannies</div><br /><br />Der Beschluss kam echt überraschend, angeblich sogar für die Zeitungsverlage selbst. „Auch Politiker des Haushaltsausschusses konnten sich hinterher kaum noch erinnern, wie er zustande kam“, schmunzelte Oliver in unsere virtuelle Stammtisch-Runde. Wir grinsten. Irgendwer würde bestimmt bald eine neue Studie zur überraschenden Wirkung von Druckverlegern (also Politik, nicht Print) machen. Bianca spekulierte: „Vielleicht ist der an konkrete Zukunftsprojekte geknüpfte Geldsegen sogar eine Rache der dauerbedrängten Politiker?“ <br /><br />Jedenfalls: Statt 40 Millionen Euro für Zeitungsboten pumpen die Politiker nun 220 Millionen Staatsknete in die Verlage. Für Investitionen in die digitale Veränderung. „Wow“, witzelte Gabi, „das ist eine 22 mit sieben Nullen. Da muss eine arme Freie wie ich lange für Texten“. Fotograf Peter zückte seinen Rechner: „Honorar für 15 Millionen Fotos. Da kriege ich bestimmt Knipsfinger-Kater.“ Galgenhumor können wir. „Und die Westfalen-Blatt-Gruppe könnte glatt im Tarif bleiben“, warf einer ein. „Quatsch, die nehmen alles mit. Koste es was oder auch wen es wolle. Außerdem sind Aschendorff und Co ja vorbelastete Triebtäter in Sachen Tarifflucht.“ Die armen Kostenstellen, ähm, Kolleginnen und Kollegen dort. <br /><br />Apropos Tarife. „Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass wir eine Tarifrunde hatten?“ fragte Detlev. Kopfschütteln auf allen Bildchen im Display. Plötzlich war er irgendwie da, dieser Corona-Notfalltarif, gültig bis zum Jahresende. „Gute Sache“, meinte Karin, „vor allem die zusätzliche Honorarzahlung an die Freien. „Obwohl“, kam die Arbeitskampf-Romantikerin bei ihr durch, „so ein Streik im Home-Office wäre bestimmt eine nette Erfahrung gewesen.“ Trillern vor dem Frühstück, Plakate malen mit den Kids, Familien-Sprechchöre vom Balkon. <br /><br />„Wichtig ist auch die Arbeitsplatzsicherung im Krisen-Tarif“, sagte Fritz. Ja, stimmt. „Aber wir bezahlen die zum Teil selbst: Kündigungsschutz gibt’s ja nur da, wo die Arbeitgeber unser Weihnachtsgeld kürzen dürfen.“ Immer nur sparen, streichen. Ob die 220 Millionen Euro für uns etwas ändern? Wir zweifelten. „Zumal in den Verlagen jetzt blanke Panik herrscht“, berichtete Mina. „Keiner hat genug Ideen, wofür man die aufgedrängte Staatsknete abrufen könnte. Einfach in die Rendite packen geht wohl nicht.“ Wir stöhnten voller Mitleid auf. Nelli legte nach: „Ich hörte, dass die Verleger ihre Krisen-Webkonferenz immer noch nicht machen konnten – jeder hat sein eigenes System und besteht drauf.“ Diesmal brüllten wir vor Lachen: Das ganze Digitalzukunftsdrama der Medienhäuser in einem Satz.<div><br /></div><div><br /></div>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-37424810035025307162020-08-06T18:11:00.000+02:002020-08-06T18:25:22.341+02:00... und wir erscheinen doch<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-EYAkMEFceTc/Xywo8tVC9iI/AAAAAAAACYc/A3U-rZkVLYwb9VHIuS6OpkziDUZ-LhLsACLcBGAsYHQ/s2048/Corona.jpg" imageanchor="1" style="display: block; margin-left: auto; margin-right: auto; padding: 1em 0px;"><img border="0" data-original-height="1544" data-original-width="2048" height="386" src="https://1.bp.blogspot.com/-EYAkMEFceTc/Xywo8tVC9iI/AAAAAAAACYc/A3U-rZkVLYwb9VHIuS6OpkziDUZ-LhLsACLcBGAsYHQ/w512-h386/Corona.jpg" width="512" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: right;">Karikatur: Karlheinz Stannies<br /></td></tr></tbody></table><div><br /></div><div><b>Das Wispern</b> im Mediendschungel war unüberhörbar. „Alle sind in Homeoffice, und wir erscheinen doch“, raschelte es hier. „Es ist Kurzarbeit, und wir erscheinen doch“, flüsterte es dort. Lokalredaktionen werden dichtgemacht, und wir erscheinen doch. „Zumindest irgendwie“, zerknötterte Rita das aufmunternde Narrativ. Wir streichen Formate, lassen viele Freie hungern – und senden doch. „Zumindest irgendwas“, brummelte nun auch Werner.</div><div><br /></div><div>Ja, Corona krempelt alles um. „Sogar das oft geschmähte Heimbüro bestand seine Belastungsprobe“, urteilte Werner. „Plötzlich schwappte der Job ins Wohnzimmer“, sagte Heide. „Wie so ein Tsunami. Mitten zwischen Haushalt und Familienleben.“ Manchmal schön, oft anstrengend. „Und bei mir“, reckte Holger seinen Bauch ins Bild, „war Zuhause-Arbeiten eher ein Zunahmi“. Wir grinsten, waren uns aber einig: Die Erfahrung mit dem flexiblen Arbeiten, auch von unterwegs, wird den Job verändern. </div><br />Das Narrativ meldete sich nochmal. „Wir haben ein Anzeigenblatt verkauft“, schnatterte es aus dem Ippen-Wipfel. Und? Das sinnstiftende Mantra kam ins Stottern. „Und... der neue Verlag hat es sofort eingestellt und die Leute entlassen.“ Geschickt, die Drecksarbeit dem Käufer zu überlassen. So geht Siegen! Und wenn der Käufer dann im Gegenzug selber Anzeigenblätter abgibt, die man dicht macht, ist die Revier-Aufteilung zwischen Sieger- und Sauerland perfekt. Sprich: Siegener Zeitung und Westfälischem Anzeiger. Tja, im Verleger-Dschungel gelten wohl andere Gesetze. Man muss nicht auf alles Rücksicht nehmen, was da an Festen und Freien so kreucht und fleucht. <br /><br />„Kostenstellen, Bauernopfer – so kann man doch nicht mit uns umgehen“, grätschte Christian energisch in den Video-Stammtisch. „Wir sind doch wieder wer! Das Vertrauen in die Medien steigt, dank uns, Klickzahlen und Digital-Abos gehen durch die Decke, dank uns. Und wir sind jetzt systemrelevant.“ Wir winkten ab. „Ja“, meinte die zweifelnde Ruth, „relevant genug für Kita-Plätze. Macht Euch nichts vor: Damit sollte sichergestellt werden, dass unsere Arbeitgeber nicht zu viele Engpässe kriegen. Verleger und Senderchefs sind für Politiker nämlich relevant, nicht wir.“ <br /><br />Der Zweifel war gesät, aber wir hielten uns immer noch für wichtig. „Was wir den Verlegern wert sind, werden wir bei den anstehenden Tarifrunden erleben“, orakelte Andrea. Manni guckte ernst in seine Webcam: „Ich weiß, was sie uns anbieten werden. Sie werden uns auffordern, dankbar zu sein, dass sie uns nur das Urlaubsgeld und die Jahresleistung wegstreichen. Aber dafür würden alle Chefs und Manager auch samstags um 18 Uhr auf ihren Gartenterrassen für die Journalisten klatschten.“ Uns schossen Tränen in die Augen. Damit kriegen sie uns.<br /><div><br /></div><div><br /></div>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-18671570839455080142020-05-16T12:50:00.000+02:002020-05-16T12:50:26.852+02:00BVB gegen Schalke: Derby sehen - und Schluss...?<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>Okay, ich gebe zu: Ich werde mir dieses Geisterspiel gleich ansehen.</b> Ist immerhin das Ruhr-Derby. Dortmund gegen Schalke. Außerdem zahle ich monatlich gewaltige Summen an Sky. Dafür sollen sie ruhig was übertragem. Aber danach darf, vielleicht sogar zwangsweise nach einigen Ansteckungsfällen in den Teams, die Saison ruhig beendet werden. Spätestens nach dem BVB-Spiel gegen die Bayern... Ohne Stadionstimmung macht's sowieso deutlich weniger Spaß, oder? Auch <b>Heiko Sakurai</b>, der tolle Karikaturist (den es vor Jahren von Recklinghausen nach Köln zog), zweifelt wohl ein wenig an der Systemrelevanz des Showgeschäfts Kickerei. <b>Proudly presented: </b></span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: Times New Roman; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; margin-bottom: 0.5em; margin-left: auto; margin-right: auto; orphans: 2; padding-bottom: 6px; padding-left: 6px; padding-right: 6px; padding-top: 6px; text-align: center; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-Ax2A1j1EVps/Xr_DdblQSeI/AAAAAAAACXM/XIrcfk4NJmkLoEey53JvStrCNeEvr4D2wCLcBGAsYHQ/s1600/g_absolutsystemrelevant.gif" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="363" data-original-width="500" height="290" src="https://1.bp.blogspot.com/-Ax2A1j1EVps/Xr_DdblQSeI/AAAAAAAACXM/XIrcfk4NJmkLoEey53JvStrCNeEvr4D2wCLcBGAsYHQ/s400/g_absolutsystemrelevant.gif" style="cursor: move;" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="font-size: 80%; padding-top: 4px; text-align: center;">Karikatur: Heiko Sakurai</td></tr>
</tbody></table>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><br /></span>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-88258698688133497132020-04-18T17:48:00.000+02:002020-04-18T17:48:20.006+02:00Der Klickschinder-Hannes<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-mp9xozJXuZo/XpsgIHDxd4I/AAAAAAAACW4/Xk_4WDpuuiwDkfCmm4pOnh2dHfsfyf8QgCLcBGAsYHQ/s1600/CoronaNewsroom.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1052" data-original-width="1600" height="262" src="https://1.bp.blogspot.com/-mp9xozJXuZo/XpsgIHDxd4I/AAAAAAAACW4/Xk_4WDpuuiwDkfCmm4pOnh2dHfsfyf8QgCLcBGAsYHQ/s400/CoronaNewsroom.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
Corona-Redaktion, offene Fragen...</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="color: black; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir hockten alle zu Hause vor unseren Computern. Video-Stammtisch im Zeitalter von Corona, seit Wochen schon. Anfangs gab's Technik- und Disziplinprobleme: Ey, wir sehen nur Deinen Bauch! Wen haben wir gerade verloren? Kannste mal die Hitparade im Hintergrund abschalten? Du könntest Deine Bude auch mal wieder aufräumen. Solche Sachen. „Habt ihr auch alle schön die Anti-Viren-Programme hochgefahren?“ flachwitzelte Klaus immer noch jedes Mal am Anfang.</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Karla hielt eine Rolle Klopapier in die Kamera: „Hat mein Mann im März gehamstert. Unser Vorrat reicht bis mindestens 2026.“ Meike kicherte: „Notfalls gibt’s ja noch Zeitungen.“ Stimmt. Die australische Lokalzeitung NT News erschien kürzlich mit acht leeren Seiten, zum Zerschnibbeln, als Wisch-Ersatz. Einlagig.</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ohne Zweifel ein Service, den Online nicht bieten kann. „Dafür haben wir viele andere Vorteile“, warf Hannes ein. Uns war aufgefallen, dass er immer wieder gehetzt auf sein Handy eintippte. Das machte uns neugierig. „Wir haben da eine Software“, erklärte der Onliner, „die uns zeigt, wie oft unsere Texte aktuell angeklickt werden.“ Und ihm würden gerade noch sechs Klicks fehlen. Für den Tagessieg im internen Wettstreit der Redaktion. Preis: eine Überstunde wird anerkannt.</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Könnt ihr nicht mal eben auf meinen Text surfen und ein paar Mal klicken“, ließ Hannes die Katze aus dem Sack. „Aus Solidarität.“ Wir dachten an die vielen Streiks und Aktionen, bei denen er stets fehlte. Überhaupt gefiel uns diese ganze Klickschinderei im Online-Journalismus nicht. Hund verschwindet spurlos – unfassbar, wo er sechs Jahre später wieder auftaucht. Schock-Prognose: Bald 10 Millionen Infizierte, wenn...</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Besonders eklig wird es“, verzog Katrin ihr Gesicht, „wenn nach Tragödien Reißer-Überschriften nach Lesern lechzen“. Solche wie „Es machte plopp, plopp, plopp – immer wenn das Auto...“ Menschenverachtend. Wir fragten uns, ob die Produzenten überhaupt noch Journalisten sind. „Jedenfalls sind die nicht wichtig für die Gesellschaft“, stellte Ulf klar. Ordentliche Journalisten dagegen schon: „Wir sind ja jetzt als systemrelevant anerkannt. Zumindest als kritische Infrastruktur.“ Wir schmunzelten: „Da muss erst ein Virus die Welt bedrohen, bis das der Politik auffällt.“</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: black; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">***</span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="color: black;">P.S.: Natürlich haben wir dann noch für Hannes geklickt. Solidarität und so. Und gehofft, dass die Politiker unsere am Virus verarmenden Freien nicht im Stich lassen. Relevanz und so.</span></span><br />
<span style="color: black;"></span><br /> stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-66527266897631637512020-02-19T09:36:00.000+01:002020-02-19T09:41:50.497+01:00Und die Chöre singen für Dich<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Liebe Leserinnen und Leser! Ich möchte mich hier schon vorsorglich, also ohne Wenn und Aber, bei Ihnen...</span></i></div>
<div align="CENTER" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div align="LEFT" style="margin-bottom: 0cm;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-dUwDkNGlKzk/XkzyO2EZaeI/AAAAAAAACWk/DYXgNKoiQBEOQ4v9ZyA-4ueMh90D1lA0gCLcBGAsYHQ/s1600/Hamlet.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1122" data-original-width="1600" height="224" src="https://1.bp.blogspot.com/-dUwDkNGlKzk/XkzyO2EZaeI/AAAAAAAACWk/DYXgNKoiQBEOQ4v9ZyA-4ueMh90D1lA0gCLcBGAsYHQ/s320/Hamlet.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Karikatur: Karlheinz Stannies</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Ja, ja“, würgte Paul die voreilige Entschuldigung ab. Nur um mit Nachdruck festzustellen: „Gut oder schlecht, Satire darf alles. Auch respektlos sein. Gegen alles!“ Außer gegen Tiernahrung, alberte Martina. Und was ist mit Omas? Der Umgang des WDR mit dem Umweltsau-Satire beschäftigte den Stammtisch. Die Sofort-Entschuldigung, sogar in Sondersendungen, das schnelle Löschen des Videos – viele WDR-Leute fühlten sich vom Intendanten schmählich im Stich gelassen. Zumal der Kotau weder Shitstorms noch Demos, beides von rechts angezettelt, verhinderte.</span></div>
<div align="LEFT" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div align="LEFT" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Dabei wurden gar nicht alle Omas angegriffen“, maulte Claudia pingelig, „höchstens die mit den aufgezählten Umwelt-Sünden.“ Differenzierung ist heute leider nicht mehr üblich. Schon gar nicht bei den Rechten oder in den unsozialen Netzwerken. Wie auf Stichwort stand der Chor der Diversen um den Stammtisch herum:</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Unsere Oma sagt, die Braunen sind in Ordnung. (In Ordnung, gute Leute.)</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir zuckten zusammen. Hielten die Luft an. Die Braunen sind prima?</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.03cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und die mit gelber oder roter Haut sind's auch.</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Puh. Und da war sie wieder, die patente Oma. In unseren erleichterten Beifall mischte sich Getrappel. Der Chor der Vogelfreien stellte sich auf:</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Unser Auftraggeber glaubt, wir sind nicht wichtig. (So wichtig, so nützlich.)</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Unser Auftraggeber hält uns für Idioten. (Für Sklaven, austauschbar).</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und er zieht beim Honorar uns über'n Tisch.</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Unser Auftraggeber ist 'ne echte Dumping-Sau.</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Tolles Satire-Lied. Und leider so wahr. Ob bei Geld oder Rückhalt – die Freien haben es überhaupt nicht leicht. Nicht mal die öffentlich-rechtlichen. Wenn sich schon Leute wie Richard Gutjahr über mangelnde Unterstützung beklagten. Ein Hammer, dass sein Intendant ihm damals riet: Geh' doch zum DJV, wenn Du Hilfe brauchst. Hinter uns ein Räuspern. Der Herner Volokurs-Chor hatte seinen Auftritt:</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Kollege kennt im Newsroom stets nur Eile. (Will vorn sein, Reichweite.)</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Durch Recherche ging manch schöne Zeile baden. (Luft raus, Klicks weg.)</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Schon Gerüchte sind für ihn der heiße Scheiß.</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Kollege ist 'ne echte Fake-news-Sau.</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Der Abend konnte noch lang werden. Angesagt hatten sich noch die Anklage-Chöre der ausgebooteten Oldies, der vernachlässigten Fotografen, der belogenen Betriebsräte, der...</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.01cm; orphans: 2; widows: 2;">
<i><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Jetzt aber. Liebe Leserinnen und Leser! Falls Sie von der vorschnellen Truppe sind und sich vorhin durch das Liedchen bloßgestellt fühlen, möchte ich mich hiermit schnellstens bei ihnen entschuldigen, ohne Wenn und Aber. Das wird man doch noch...</span></i></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-82506522931094703672020-01-04T23:15:00.000+01:002020-01-05T10:23:09.843+01:00In diesen Zeiten Journalist werden? Tja, mh, äh...<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-QQs3jHTltno/Xg_BI4JVOQI/AAAAAAAACVs/OV6cubjmHDM1KQVdyhPIB_4FGNEowh45ACLcBGAsYHQ/s1600/berke.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1358" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-QQs3jHTltno/Xg_BI4JVOQI/AAAAAAAACVs/OV6cubjmHDM1KQVdyhPIB_4FGNEowh45ACLcBGAsYHQ/s200/berke.jpg" width="169" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bernd Berke</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><i>Der Dortmunder Journalist <b>Bernd Berke</b> gehört zu den wenigen Menschen, die mich Banausen hin und wieder zur Kultur locken. Genauer: zu seinem Blog <a href="https://www.revierpassagen.de/" target="_blank">Revierpassagen</a>. Das ist voll davon. Bernd und eine Menge Kolleginnen und Kollegen berichten dort seit 2011 über Kulturelles im Ruhrgebiet. Da geht es beileibe nicht nur um Oper, Theater, Bücher. Der Wahnsinn ist das Archiv, in dem sich sogar Feuilleton-Beiträge der Westfälischen Rundschau (als sie noch kein Zombie war) und des Kulturblogs Westropolis (als es das noch gab) finden lassen; derzeit zurück bis 1993. Bernd, der mit der Westfälischen Rundschau seine langjährige publizistische Heimat verlor, hat sich jetzt Gedanken zum Journalisten-Beruf gemacht. Sollte man? War es früher besser? Seine "gesammelten Bemerkungen" darf ich hier übernehmen. <b>Proudly presented:</b></i><br /><br />Von BERND BERKE</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b><br /></b></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Ob man/frau heute noch einmal den journalistischen Beruf ergreifen oder sich gar von ihm ergreifen lassen sollte? Mh, ich weiß nicht so recht.</b></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dies soll gewiss keine Berufsberatung werden. Doch auch kein unumwundenes Abraten. Nur ein paar gesammelte Bemerkungen. Wer in sich eine entsprechende Begabung fühlt, mag es sicherlich weiterhin versuchen. Aber leicht wird es nicht. Doch wird es beispielsweise leichter sein, Lehrer zu werden und über Jahrzehnte zu bleiben? Wohl kaum.</span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span><br />
<div style="text-align: left;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; float: left; font-family: Times New Roman; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; margin-bottom: 0.5em; margin-right: 1em; orphans: 2; padding-bottom: 6px; padding-left: 6px; padding-right: 6px; padding-top: 6px; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-7mTtpV_xg4I/Xg-0pJvnQRI/AAAAAAAACVg/eUnM5fiHxcg687WjGHQHePgAQmoFbyCCACLcBGAsYHQ/s1600/IMG_0236-768x1024.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://1.bp.blogspot.com/-7mTtpV_xg4I/Xg-0pJvnQRI/AAAAAAAACVg/eUnM5fiHxcg687WjGHQHePgAQmoFbyCCACLcBGAsYHQ/s320/IMG_0236-768x1024.jpg" style="cursor: move;" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="font-size: 80%; padding-top: 4px; text-align: center;"><div style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: Times New Roman; font-size: 12.8px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: center; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;">
Einst Insignien in Print-Redaktionen, heute</div>
<div style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: Times New Roman; font-size: 12.8px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: center; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;">
längst museal: Typometer und graphische</div>
<div style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: Times New Roman; font-size: 12.8px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: center; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;">
Rechenscheibe (Foto: Bernd Berke</div>
</td></tr>
</tbody></table>
</div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Zu den Zeiten, als „meine Generation“ (yeah, yeah!) im journalistischen Job anfing, war noch <b>manches anders, die spürbaren Veränderungen kamen erst nach einigen Jahren – zuerst schleichend, dann rasend</b>. „Damals“ sah man in der Straßenbahn und an vielen anderen Orten noch lauter Menschen mit Zeitungen (oder mit Büchern). Und heute? Nun, ihr wisst schon, was ich meine. Manchmal ist es bestürzend.</span><br />
<div style="text-align: left;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />Aktualität war seit jeher mediales Gebot, auch Zeitdruck ist im Print-Gewerbe und bei anderen journalistischen Hervorbringungen natürlich keineswegs neu. Im Gegenteil. <b>Ehedem wurden Zeitungen laufend aktualisiert, bis in die Nachtstunden hinein</b>. Zehn Jahrzehnte vor unserer Zeit, in den legendären 1920er Jahren, gab es noch Rezensionen, die gleich nach Schluss der Aufführungen gedruckt wurden. Aber hallo!<br /><br />Doch <b>heute werden Nachrichten und Kommentare nicht nur schnell, sondern oft genug vorschnell verfertigt</b>, noch während und indem die Geschehnisse sich bewegen. Unsere täglichen Eilmeldungen gib uns heute. Halbgare Stoffe werden schon hastig um und um gewendet, ehe die Wahrheit (ach ja!) ihren ersten zarten Anschein zu zeigen vermag. Inzwischen sind Berichte unter der demonstrativ wägenden Standard-Zeile <b>„Was wir wissen – und was nicht“ </b>ja schon ein eigenes, immerhin halbwegs seriöses Genre.<br /><br />Auch war längst nicht dieser <b>furchtbar freigelassene, entfesselte Hass</b> unterwegs wie heute. </span><br />
<a name='more'></a><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ehedem kamen ab und zu ein paar Leserbriefe, zumeist recht moderat im Tonfall. Heute müssen (?) sich Medienleute mit pointierten Meinungen oder nach peinlichen Pannen darauf einrichten, im Netz übelst angegangen oder bedroht zu werden – jüngstes, über alle Maßen bekakeltes Beispiel war jetzt die Oma als „alte Umweltsau“.<br /><br /><b>Der Respekt – auch vor den Vertretern vieler anderer Berufe – ist zusehends geschwunden</b>, die Zündschnüre des Zorns sind ungleich kürzer. Wohin soll das in diesen neuen 20er Jahren führen?<br /><br />Und dabei haben wir noch gar nicht über die ungeheure Arbeitsverdichtung geredet, die in vielen Branchen Einzug gehalten hat – so eben auch im Journalismus. Mit dem Aufkommen des Computers hat nach und nach <b>die Hektik zugenommen, auch weil man nun die Arbeit zu erledigen hat, die vordem anderen Berufsgruppen oblagen</b>, beispielsweise Setzern und Korrektoren. Das waren noch Leute und Zeiten. Und die Fehlerquote lag bedeutend niedriger als jetzt.<br /><br /><b>Nö, früher war nicht alles besser</b>. Aber dies und das eben doch. Und nun sucht euch halt euren künftigen Beruf – oder besser: eure Berufe – aus. Bei einem einzigen wird es vermutlich eh nicht bleiben.</span></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br />stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-9774247661189789682019-12-31T11:56:00.002+01:002019-12-31T11:57:39.816+01:00Raus-rein! (... aus der Matte ... in die Gewerkschaft)<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-UlDJ-g_nCwo/XagTlKhPPzI/AAAAAAAACUs/pLwOzo7zI68Kb47t6tajm2Yq1gFFLI0vgCLcBGAsYHQ/s1600/IMG_20191014_151746.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1200" height="400" src="https://1.bp.blogspot.com/-UlDJ-g_nCwo/XagTlKhPPzI/AAAAAAAACUs/pLwOzo7zI68Kb47t6tajm2Yq1gFFLI0vgCLcBGAsYHQ/s400/IMG_20191014_151746.jpg" width="300" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
RAUS aus der (Lethargie-) Hängematte, REIN in die</div>
<div>
Gewerkschaft - die Fundstücke aus der Lego-Grabbelkiste<br />
sollen diesen Wunsch an meine Kolleg(inn)en ausdrücken.</div>
<div>
Foto: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="color: black;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Auch nach 40 Mitgliedsjahren kann mich meine Gewerkschaft, genauer: der Landesverband NRW der Deutschen Journalisten-Gewerkschaft (DJV), immer noch überraschen.</b> Eigentlich bin ich, als uralter Betriebsrat, sehr skeptisch, wenn es um Workshops, Gutachten, Mediation oder Beratungen geht. Wenn man glaubt, man könne nur noch mit Hilfe von Auswärtigen eigene Ziele definieren oder Probleme lösen, hat man eigentlich schon verloren.</span></span><br />
<span style="color: black;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">So d<span style="color: black;">enke ich halt. Nach vielen Erfahrungen auf betrieblicher Ebene. Wenn Berater am Ende wieder einmal genau das empfahlen, was ohnehin geplant war. Oder wenn Gutachter auf wundersame Weise exakt die beauftragte Prozentzahl trafen. Oder wenn die zumeist auch noch sündhaft teure fremde Hilfe letztlich nur das bestätigte, was die ungefragten Kolleg(inn)en gesagt hätten - wenn sie denn gefragt worden wären.</span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><br /></span></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;">Und ja, dann hatte ich doch, trotz aller Bedenken, an einem Workshop (von mehreren) teilgenommen.</span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><br /></span></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><b>Wer sind wir? Wo wollen wir hin? Was können und müssen wir tun? Der DJV NRW hat einen umfangreichen "Zukunftsprozess" gestartet - mit Umfragen, Interviews, Workshops. Und dabei waren vor allem die "normalen" Mitglieder gefragt, nicht etwa nur Funktionäre in internen Runden.</b></span></span><br />
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b></b><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir haben sieben Stunden lang Stürme in den Gehirnen entfacht, </span><br />
<a name='more'></a><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">drauflos diskutiert, die üblichen Themen-Zettelchen beschrieben, sie an die üblichen Tafeln geklebt, gewichtet und abgewogen. Wir haben <b>auch den gefürchteten Kindergarten-Kram gemacht</b>, sprich: aus Buntpapier und Zeitschriften collagiert, mit Stiften gemalt und mit Farbe herumgekleckst. Und wir haben mit Lego gespielt. <b>Und siehe da: es hat Spaß gemacht. </b></span><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Auch, wenn es an diesem Tag weniger um Konkretes ging. Mehr um Grundsatzfragen wie: Was ist unser Selbstverständnis? Was sind unsere Alleinstellungsmerkmale? </span><br />
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Das Foto zeigt, was ich aus der Lego-Kiste (zum Teil schon vorgebaut) herausfischen und zu einer kleinen Skulptur zusammenfügen konnte.<b> Ich habe sie spontan "Raus-rein" genannt. Raus aus der Hängematte der Lethargie von Bedrängten und Einzelkämpfern, rein in eine Gewerkschaft, die mit Elan und Esprit für alle Journalismus-Macher(innen) kämpft</b>.</span><br />
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ende Januar gibt's wieder einen Workshop, der Ergebnisse aus anderen Workshops zusammenträgt. Bin gespannt: Es wird konkreter. Ich habe mich angemeldet.</span><br />
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-42726594291924473062019-12-27T21:23:00.000+01:002019-12-31T10:55:55.264+01:00Journokalypse now<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Fürchterliche Blitze durchzuckten den
blutroten Himmel, warfen grelle Lichter auf die Reiter. Tiefes
Grollen ließ das Tal erzittern. Putz bröckelte von den Wänden.
Alle bangten, auch die rotierenden Rollen könnten aus den
Halterungen springen. Doch das Papier sauste. Die Reiter der
Journokalypse rissen an den Zügeln, die Pferde stellten sich
wiehernd auf. Der erste Reiter erhob seine Stimme. Die Worte
vibrierten durch Mark und Bauch: „Jungs, wir sind wieder zu früh.
Die drucken immer noch.“ </span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-uKH68NsUrHc/XgZmIeK6E_I/AAAAAAAACVY/TBleOWR_KgM0AYihr6FGOzEChzrwpT1igCEwYBhgL/s1600/Heuschrecken3.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1009" data-original-width="1600" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-uKH68NsUrHc/XgZmIeK6E_I/AAAAAAAACVY/TBleOWR_KgM0AYihr6FGOzEChzrwpT1igCEwYBhgL/s320/Heuschrecken3.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
Verkostung, mit Schrecken</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir applaudierten. Klaus war mit diesem Beitrag zweifellos der Sieger unseres Geschichten-Wettbewerbs. Wir nannten es Stammtischtelling. „Was meint ihr“, fragte Klaus, „soll ich noch ein paar Sätze anhängen? Etwa so: Die Reiter stoben, TikTok TikTok, zurück ins Land Online. Dort warteten bereits neue Trends auf Vernichtung, weil sie von allerneuesten Trends abgelöst werden mussten...“</span><br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Nicht übertreiben, Klaus. Die besten
Trends, da waren wir uns einig, sind guter Journalismus und
verstärktes Überprüfen von Tatsachen. „Die Faktenchecks zeigen
Wirkung“, strahlte Karin. „Jetzt klagen schon Rechtsblogger
dagegen, dass sie überprüft werden. Natürlich vergeblich.“ Wir
grinsten uns an. Weitermachen!</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Karins Story-Versuch hatten wir
übrigens schnell abgewürgt. „Kauft ein Ehepaar einen Verlag...“
war als Einstieg ja nicht schlecht, klang aber doch eher wie der
Beginn eines Witzes. Da hatte uns das Katastrophen-Szenario von Marie
mehr aufgeschreckt:</span><br />
<a name='more'></a><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> Heuschrecken, die sich verheerend durch
Springer-Redaktionen fraßen. „Auch nicht gerade lupenreine
Verleger, diese Finanz-Hüpfer“, stellten wir fest. Bei Verlegern
dürfen wir unsere Ansprüche wohl nicht mehr allzu hoch hängen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Obwohl... sie hatten zumindest die
Politik noch immer fest im Griff. Leistungsschutzrecht,
Steuer-Senkung bis ins Digitale, bald Subventionen für Zeitungsboten
– die Verleger sahnen ganz schön ab zur Zeit. Darin sind sie gut.
„Privilegien ohne Ende“, stöhnte Manni. „Wegen ihrer
gesellschaftlichen Bedeutung. Und was tun sie dafür? Streichen,
entlassen, zusammenlegen, dichtmachen...</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> In Ostwestfalen-Lippe zum Beispiel
fusionieren und kooperieren die Verlage gerade wild durcheinander,
tauschen Seiten aus, auch lokale, schließen Redaktionen wie die vom
Westfalen-Blatt in Gütersloh. „Ist es das“, fragte Gerda, „was
die Politiker dauernd belohnen wollen? Vielleicht sollte man an die
Steuer-Millionen für die Zustellkosten die Bedingung knüpfen, dass
die verteilte Zeitung auch eine Redaktion vor Ort hat.“ Gute Idee.</span></div>
<br />stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-91097720776264083482019-08-20T20:06:00.001+02:002019-12-31T10:47:53.520+01:00Zombie-Kneipen, zentral gezapft<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-MXyvlR_-1lg/XVw1luyVf6I/AAAAAAAACUM/DNVb3u1-L80ydoTDq_S_JhHKHUsM708ZQCLcBGAs/s1600/PrintOnline.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1170" data-original-width="1600" height="233" src="https://1.bp.blogspot.com/-MXyvlR_-1lg/XVw1luyVf6I/AAAAAAAACUM/DNVb3u1-L80ydoTDq_S_JhHKHUsM708ZQCLcBGAs/s320/PrintOnline.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
MUSEUM OF MODERN MEDIA, immer dieselbe Frage.</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Wir werden bald zentralisieren“,
schockte der Wirt unseren Stammtisch. „Wir wollen uns mit anderen
Lokalen zusammentun“, sagte er. Wegen des Kneipensterbens. „Das
Bier für alle kommt künftig zentral gezapft vom Dorfkrug“. Wir
schauten ihn groß an; der ist doch drei Stadtteile entfernt. „Okay,
wir wissen noch nicht, welche Biersorte dann kommt. Und es wird
unterwegs natürlich ein wenig schal werden. Aber hey, weil es dann
überall gleich schmeckt, merkt ihr das gar nicht. Wir vor Ort blasen
nur noch Schaum drauf. Wegen der Optik.“</span><br />
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir waren empört. Dass Verlage ihre
Marken kaputt sparen und auf Traditionen pfeifen – geschenkt.
Ältere erinnerten sich noch an die ruhmreiche stolze Westdeutsche
Allgemeine Zeitung. Die läuft dank Zentralredaktionen längst selbst
in eigenen Texten nur noch als „Zeitung der Funke-Mediengruppe“.
Viele gestandene Titel fristen ihre Identität inzwischen </span><br />
<a name='more'></a><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">unter
Begriffen wie Redaktionsnetzwerk. Die Neue Westfälische will gerade
ihren Mantel wechseln und mit zwei anderen Blättern eine neue
Zentralredaktion gründen. Burda will eine komplette
Fernseh-Redaktion feuern und die Inhalte beim Konkurrenten Funke
kaufen.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Inge schüttelte den Kopf: „Anfangs
gab's noch Aufstände, denkt mal an Dortmund oder Münster.
Inzwischen nehmen die Menschen leider Zombie-Zeitungen und
Mogelpackungen hin. Aber für Bier? Ich denke, dafür gehen die noch
massenhaft auf die Straße.“ Gerd stimmte zu: „Zombie-Kneipen
sind 'ne blöde Idee! Wer fragt uns? Es heißt doch: Gebt den
Konsumenten, was sie wollen.“</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">User first – bei den Medien ist das
längst Pflicht. „Es gab Zeiten“, erinnerte sich Malte, „da
haben Redaktionen bewusst genau das ausgewählt, von dem sie
überzeugt waren, ihre Leser müssten das unbedingt wissen.
Lebenshilfe, Information und Aufklärung.“ Wir wussten, dieser
Anspruch schwindet. Heute sind oft Klicks die Chefredakteure. „Das
Internet bietet ja jedem die Möglichkeit, nur noch die Nachrichten
zu lesen, die ins eigene Weltbild passen“, dozierte Uwe. „Und
genau darauf muss man reagieren, wenn man überleben will“.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Es gibt Redaktionen, erzählte er, die
überprüfen mit viel digitalem Aufwand ständig, welche Themen wie
oft angeklickt und wie lange gelesen wurden. Die Hitliste bestimmt
dann das redaktionelle Angebot. Petra schnaubte: „Auch wenn es
lauter Unsinn ist, was da gewünscht wird? Und Wichtiges gar keine
Rolle mehr spielt? Was, wenn das Publikum Migranten-Beschimpfung
will?“
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wir lehnten uns entspannt zurück. Ganz
ohne Redaktionen und Journalisten, die aufpassen, wird es wohl auch
künftig nicht gehen. Darauf bestellten wir beim Wirt unserer Wahl
die nächste Runde. Frisch gezapft.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-32325592245577807092019-06-19T11:23:00.000+02:002019-12-31T10:49:39.811+01:00Journalisten-Ethos: Flachratten, hemmungslos<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-VUGyJ8WG9EY/XQn-l7SWAxI/AAAAAAAACTs/jfibyJJnrmUsKR4C2zMKSP2B_ELwomFiACLcBGAs/s1600/EthosFake.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="993" data-original-width="1600" height="247" src="https://1.bp.blogspot.com/-VUGyJ8WG9EY/XQn-l7SWAxI/AAAAAAAACTs/jfibyJJnrmUsKR4C2zMKSP2B_ELwomFiACLcBGAs/s400/EthosFake.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
Faktencheck im Medienhaus</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Als Paul an den Stammtisch schlurfte, hatten die meisten schon reichlich Vorsprung auf den Deckeln. „Sorry“, stöhnte er, „aber ihr wisst ja“. Jepp. Seine Redaktion war seit langem chronisch unterbesetzt. Und welcher Journalist schaltet schon den Computer aus, wenn noch nicht alles fertig ist? Das wussten leider auch die Chefs – und nutzten es hemmungslos aus.<br /><br />„Für die“, giftete Paul. „sind wir nur Flachratten. Die wollen – wie bei Handy oder Netflix – nur pauschal möglichst wenig zahlen, aber wir sollen Flatrate malochen.“ Helga witzelte: „Das Sonderangebot für Medien-Manager – 1a Journalisten, zum Mini-Tarif, und zwar nicht nur im ersten Jahr, aber inklusive Print-Flatrate, Online-Flatrate, Zusatzaufgaben-Flatrate.“ Home-Office, nachts, Wochenende, Feiertage – wir warfen weitere Stichworte ein.<br /><br />„Da gibt’s doch jetzt dieses EU-Urteil“, </span><br />
<a name='more'></a><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">sagte Pia. „Arbeitszeiten müssen erfasst werden.“ Bei uns müssen bisher nur Überstunden dokumentiert werden. „Aber selbst daran“, brummte Karl, „halten sich Gutsherren nicht. Und wir? Lassen es uns gefallen. Wir haben eine Stechuhr-Phobie.“ Lieber kaputtmalochen als mehr Freizeit und Schutz vor Verfügbarkeit rund um die Uhr?<br /><br />Das mit der Freizeit regelt sich sowieso bald, warf Jan ein. „Dauer-Online und ausgedünnte Redaktionen – das führt automatisch zu mehr Aufteilung in Schichten und kleinen Teams mit neuen Arbeitszeiten.“ Bei der Hamburger Morgenpost zum Beispiel will DuMont die Printler künftig erst nach dem Mittagessen sehen, dafür sollen sie bis in die Puppen bleiben. „Alle mindestens bis 21 Uhr, die Hälfte bis 23 Uhr.“ Wir sahen uns an: Schluss mit Kino, Theater, Abendessen mit der Familie. Unser Stammtisch müsste auf Frühschoppen umschulen.<br /><br />„Sagt mal“, warf Inge ein, „hättet ihr das Strache-Video eigentlich auch veröffentlicht?“ Viele hatten ja ethische Bedenken, weil die Aufnahmen illegal entstanden waren. Wir grinsten die Kollegin breit an: „Einflussnahme per Zeitungskauf, versteckte Parteispenden, dafür zugeschanzte Aufträge. Natürlich hätten wir das Video auch gezeigt, so eine entlarvende Rechts-Schweinerei mussten alle Menschen wirklich sehen. Einen reinen Text hätten die Lügenpresse-Schreihälse doch nie ernst genommen.“<br /><br />Wir konnten es nicht ausdiskutieren. Die ersten Onliner und Radioleute mussten schließlich im Morgengrauen wieder zur Arbeit.</span><br />
<span style="color: black;"></span><br />stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-50268883439216458432019-05-14T10:50:00.000+02:002019-12-31T10:59:16.499+01:00Facebook? Twitter? Journalisten-Plattform!<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><i>Professor Doktor (soviel Zeit muss sein) <b>Frank Überall</b> ist Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV, 35.000 Mitglieder). <span lang="de-DE">Der promovierte
Sozialwissenschaftler ist zudem Professor an der HMKW Hochschule für
Medien, Kommunikation und Wirtschaft (Köln, Berlin, Frankfurt/Main). </span>Frank möchte, erstmal exklusiv bei Charly & Friends, eine Idee vorstellen, die ihm schon einige Zeit durch den Kopf geht: eine "Journalisten-Plattform" </i><i>oder ein "DJV-Netz", auf dem - wie bei Facebook oder Twitter - munter diskutiert und veröffentlicht werden kann und auf das (nicht nur!) Öffentlich-Rechtliche aufspringen. Franks Gastbeitrag, <b>proudly presented</b>:</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><i></i><i></i><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-bQ6OQ9og9h8/XLb9fGnAA_I/AAAAAAAACTA/W8SmcbZSoz0g_wsqoXJdhHHlQAJPQj4sQCLcBGAs/s1600/Ueberall_Frank_c_Werner_Siess_HMKW.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1065" data-original-width="1600" height="212" src="https://1.bp.blogspot.com/-bQ6OQ9og9h8/XLb9fGnAA_I/AAAAAAAACTA/W8SmcbZSoz0g_wsqoXJdhHHlQAJPQj4sQCLcBGAs/s320/Ueberall_Frank_c_Werner_Siess_HMKW.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
Regt eine Journalisten-Plattform an: DJV-Vorsitzender Frank Überall</div>
<div>
Foto: Werner Siess HMKW</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Von FRANK ÜBERALL</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„<span lang="de-DE">Diskutieren Sie
mit uns weiter bei facebook“, heißt es nach der einen Sendung im
öffentlich-rechtlichen Fernsehen, und bei der anderen wird dazu
aufgefordert: „Folgen Sie uns bei twitter!“ Jan Böhmermann
erschafft sogar jede Woche in seinem „Neo Magazin Royale“ einen
kurzweiligen „Hashtag der Woche“, auf dass doch bitteschön alle
folgsam sein mögen. Ein prima Modell – zumindest für die
US-amerikanischen Unternehmen, die auf diese Weise kostenlose Reklame
bekommen.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span lang="de-DE"><br /></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span lang="de-DE">Und nicht nur das: Ihnen werden die Nutzerinnen und Nutzer
zugetrieben, die – wenn es ganz schlimm kommt – zum
Ursprungsprodukt „Öffentlich-Rechtliches Fernsehen“ gar nicht
mehr zurückkommen.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Eigentlich müsste
man jetzt eine eigene Plattform gründen. „DJV-Netz“ oder
„Journalisten-Plattform“ zum Beispiel. Als genossenschaftliches
Modell von Journalistinnen und Journalisten, mit Bezahlmodell für
exklusive Stories.</b></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b></b><br /></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und wenn damit genug Nutzer registriert sind,
</span></span><br />
<a name='more'></a><span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">würde es in die Verhandlungen mit ARD, ZDF und Deutschlandfunk
gehen: Stichwort Gleichbehandlung. Es wäre doch schön, wenn
„Tagesschau“, DLF-Nachrichten und Böhmermann dann auf unsere
Plattform hinweisen würden bzw. müssten. Denn notfalls müsste man
die mediale Reklame-Chancengleichheit eben einklagen.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Dass eine solche
Konkurrenz-Beschwerde nicht vollends irrwitzig ist, sieht man an den
früheren Auseinandersetzungen mit Hilfsorganisationen. Bei
Katastrophenberichten wird gerne darauf hingewiesen, an wen man
spenden kann, um die Not der Opfer zu lindern. Weil es immer unfair
ist, eine einzelne Organisation zu empfehlen, haben sich diese zu
Bündnissen zusammengetan.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm;">
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Von mir aus können „DJV-Netz“,
„Journalisten-Plattform“ oder wie auch immer ein solches Angebot
heißen könnte, dann auch mit anderen Partnern ein Bündnis
eingehen: <b>Hauptsache, wir bekommen auch kostenlose Werbung bei den
Rundfunkanstalten.</b></span></span><br />
<span lang="de-DE"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b><br /></b></span></span></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><b></b>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-38588758731082345032019-04-16T18:27:00.000+02:002019-12-31T10:51:08.672+01:00Express-Drehung<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-RULc-5qBh0g/XLYATCdQUsI/AAAAAAAACS0/o0qWH09XCQoxEPEKzPyu_Q0fdsglaf-zACLcBGAs/s1600/DuMont1.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1126" data-original-width="1600" height="281" src="https://2.bp.blogspot.com/-RULc-5qBh0g/XLYATCdQUsI/AAAAAAAACS0/o0qWH09XCQoxEPEKzPyu_Q0fdsglaf-zACLcBGAs/s400/DuMont1.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
Erben am Werk</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Erleben wir da gerade den Untergang einer Dynastie?“ fragte Bernie. Der Stammtisch ahnte sofort, wen er meinte: „Die DuMonts möchten nicht mehr Verleger spielen. Sie wollen ihre Regionalzeitungen verkaufen. Weil es sich nicht mehr lohnt.“ Claudia, stets kritisch, winkte ab: „Nee, die geben auf, weil sie keine Lösungen und Ideen haben.“ Egal wie, Köln ohne DuMont-Blätter, das ist wie Karneval ohne Kamelle. „Auf dem Melaten-Friedhof, wo der alte Patriarch Alfred Neven DuMont liegt, sollen deutliche Rotationsgeräusche zu hören sein“, schmunzelte Klaus. „Ist ja auch mit Express-Drehung“, kicherte Tanja.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />„Meint ihr, jemand kauft heute noch Zeitungen?“ fragte Harry. Wir nippten am Getränk. Wogen auf der „Wirklichkeit der Märkte“, die die DuMont-Erben beschworen, die Rendite gegen das Gejammer ab. „Für kleines Geld, ja“, wagte Martina eine Prognose. „Das rechnet sich für einen Medienkonzern durch Synergie und Personalabbau.“ Zur Not braucht man ja heute gar keine Leute mehr, um eine Zeitung herauszubringen.<br /><br />Der Geist der Westfälischen Rundschau wehte über den Stammtisch. Wir prosteten ihm zu. Und bestellten gleich die nächste Runde Kurze – wegen des neuesten Essener Kahlschlags. </span><br />
<a name='more'></a><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Die Chefs da“, deklamierte Paul, „schaffen ein Umfeld, in dem unabhängiger und professioneller Regional- und Lokaljournalismus gedeihen kann.“ Hä? Er griente: „So steht es im Framing-Manual von Funke.“<br /><br />Quatsch, Managersprech. Gilla vergewisserte sich: „Die wollen doch 300 Jobs abbauen?“ Ja, wieder mal. Jetzt überlegen sie, ob sie ihre Thüringer Zeitungen nur noch digital ausliefern. „Da kriegen Fischhändler aber Einwickelprobleme.“ Wir kicherten bitter. Schlechte Witze können wir. „Es ist ja auch ein Skandal, dass Zeitungsboten so viel verdienen – und Verleger so wenig. Die Boten saugen das Verlagswesen geradezu aus.“ Sarkasmus können wir auch.<br /><br />Hat Lokaljournalismus – bei solchen Medien-Arbeitgebern – überhaupt noch eine Chance? Fragten wir uns oft. Zumindest nach jeder Umfrage, wonach lokale Nachrichten das sind, was die Menschen wollen. „Wir sollten uns gegen den Untergang wehren, mal untereinander was Neues ausprobieren“, meinte Andrea. Dieter zuckte mit den Schultern: „Was willste machen? Sonntagsdemos?“ Es wurde still am Stammtisch; und auf dem Melaten-Friedhof brummte weiter der Alfred.<br /></span>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-53075044017543970382019-03-03T22:35:00.000+01:002019-12-31T10:52:52.903+01:00Mit Edelfedern gekitzelt<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-PL1FtG6UkOg/XHxGtUp_8oI/AAAAAAAACSg/RL941_eAk803m6zmpcNE7igcOQE7YMxsgCLcBGAs/s1600/UserFirst.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1100" data-original-width="1600" height="273" src="https://2.bp.blogspot.com/-PL1FtG6UkOg/XHxGtUp_8oI/AAAAAAAACSg/RL941_eAk803m6zmpcNE7igcOQE7YMxsgCLcBGAs/s400/UserFirst.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
User first … was denn sonst? Medien-Manager präsentieren ihren</div>
<div>
Mitarbeitern stets die Rechnung dafür. Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black; font-size: x-large;"><b>J</b></span></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;">auch zog die Augenbraue hoch. „Sie wollen wirklich bei Antwort B bleiben?“ fragte er den Verlagsmanager. Die Frage lautete: Wie steigern Sie die Qualität eines Mediums? Und Möglichkeit B war: Durch Personalabbau. „Alle meine Kollegen sagen das immer wieder“, grinste der Kandidat. Noch nicht ahnend, dass er die 500-Euro-Frage versaut hatte.</span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><br />„Umschalten“, riefen wir dem Wirt zu. Der zappte zum nächsten Sender und gab uns dann lieber gleich die Fernbedienung für den Fernseher oben in der Kneipenecke.<br /><br /><b>Zapp</b>. Der Nachrichtenkanal informierte über den Klimawandel: </span></span><br />
<a name='more'></a><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;">„10 Fakten, die wirklich stimmen, ganz ehrlich, ungelogen, nicht ausgedacht“. Bettina brummte: „Überzeugender Titel.“ Wir giggelten. „Die müssen das wohl so betonen“, meinte Paula. „Heutzutage glaubt uns ja keiner mehr.“ <br /><br /><b>Zapp</b>. Im Dschungelcamp verriet Sonja gerade die nächste Aufgabe: Flottes Storytelling – und dabei wird der Kandidat mit Edelfedern gekitzelt und mit Preisen beworfen. In ihrem Gesicht spiegelte sich Vorfreude.<br /><br />Hansi schnaubte: „Edelfedern!“ Schönschreiberei und Bilderbuch-Geschichten – ja das wird erwartet heutzutage. „Nur mit unserer sauberen Recherche und Erfahrung kommen wir nicht mehr weit“, brummte Bernd. „Und jeder redet uns ein, wir machen alles falsch,“ klagte Martin. „Was sollen wir denn noch tun, mit immer weniger Leuten und immer neuem Schnickschnack?“ Inzwischen heißt es ja: Nur der investigative Journalismus hat Zukunft. Jede Redaktion – egal wie winzig – sollte so arbeiten. Skandale aufdecken. Um den Kleinkram würde sich schon jemand kümmern. „Echt?“ Inge schnappte nach Luft: „Und wer füllt die lokalen Medien mit handwerklich ordentlichen Meldungen? Vor Ort, wo die Demokratie ihre Basis hat?“<br /><br /><b>Zapp</b>. Auf dem Privatsender lief die Doku-Soap: Das lange Sterben von Print. „Die suchen noch Komparsen“, warf Laura ein. Martina erinnerte sich: „Ich habe da mal eine Folge gesehen. Mit diesem Redaktionsleiter, der immer seine Überzeugungen wechselte und dann trotzdem auch gefeuert wurde.“ Manni nickte: „Der war schon in anderen Dokus gut – zum Beispiel als schwuler Friseur.“ Wir wussten, auf Mannis Schreibtisch steht („nur wegen der Nachrichten“) ein Mini-Fernseher. Wir sahen ihn an. Sowas fällt ja wohl nur Vielguckern auf. Manni errötete.<br /><br /><b>Zzz</b>. Die Fernbedienung wollte nicht mehr. Womöglich ist Technik doch schlauer als wir denken.</span></span><br />
<div>
<span style="color: black;"></span><br /></div>
<div>
<span style="color: black;"></span><br /></div>
stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-91063851881232194342019-02-09T01:10:00.001+01:002019-02-10T14:26:15.475+01:00Funke-Betriebsräte: Das war zynisch, Frau Becker<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-D4902SUURL4/XF4XcgE9z9I/AAAAAAAACSM/GpfdxjivXq8nth-NqYtKUZhVKN5of1b-gCLcBGAs/s1600/JournalismusPR.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1507" data-original-width="849" height="400" src="https://3.bp.blogspot.com/-D4902SUURL4/XF4XcgE9z9I/AAAAAAAACSM/GpfdxjivXq8nth-NqYtKUZhVKN5of1b-gCLcBGAs/s400/JournalismusPR.jpg" width="225" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
In Sonntagsreden der Medien-Oberen</div>
<div>
werden Journalisten wertgeschätzt.</div>
<div>
Tatsächlich sind sie für die Manager</div>
<div>
einfach nur Kostenstellen.</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Die Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe - zynisch.</b></span></div>
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Die Manager - ohne Kreativität.</b></span></div>
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Für die Fehler der Chefetagen muss die Belegschaft den Kopf hinhalten - wieder einmal.</b></span></div>
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b></b><br /></span></div>
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Betriebsräte von Funke in NRW sind entsetzt und tief enttäuscht. Wieder einmal knallen ihnen die Oberen der Mediengruppe ein Kahlschlag-Konzept um die Ohren, wieder einmal (wie 2009) müssen allein in NRW gleich rund 300 Stellen unter die WAZ- bzw. Funke-Axt. Bei Medienmoral NRW wurde die <a href="http://www.medienmoral-nrw.de/2015/08/absichtlich_druck_aufbauen/comment-page-20/#comment-270227" target="_blank">Stellungnahme der Betriebsräte</a> veröffentlicht. Hier ist sie im Wortlaut:</span></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, <br /><br />die Verlagsgeschäftsführung hat heute darüber informiert, dass sie aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation massive personelle Einschnitte vornehmen wird. Knapp 300 Stellen werden allein in NRW gestrichen. Dazu gehören nach unseren Informationen allein <b>120 Kolleginnen und Kollegen aus dem Anzeigenbereich, 40 Drucker (der Druckstandort Essen wird geschlossen), die Hälfte der bislang 46 Volos, zehn Mediengestalter, zwei Onliner sowie knapp 40 Redakteure</b>. 14 davon sollen es bei der WAZ sein, 14,5 bei der WP sowie eine bislang noch nicht konkret benannte Zahl bei der NRZ. Auch bei den Sekretariaten aller NRW-Titel soll gespart werden. Noch ist unklar, wie viele Kolleginnen es treffen wird.<br /><br />Dies stellt einmal mehr einen tiefen Einschnitt in unsere Belegschaften dar. Erinnerungen an 2008/2009 kommen hoch, als im Redaktionsbereich aller Titel 300 Stellen gestrichen wurden. Eine weitere Hiobsbotschaft erreichte die Kollegen der WP-Redaktion Warstein, die zum 28. Februar geschlossen wird. Geschlossen werden auch 21 der 26 Geschäftsstellen in NRW, was aus unserer Sicht einen <b>riesigen Imageschaden</b> in der Leserschaft anrichten und zudem in den Redaktionen zu <b>erheblicher Mehrarbeit</b> führen wird. Diese Entscheidung wurde in unserem Hause schon einmal gefällt – und der Verlag hat sie im Nachhinein bitter bereut und zurückgenommen.<br /><br />Auf all diese Spar-, Schließungs- und Stellenstreichungs-Pläne haben wir als Betriebsräte mit Empörung und Unverständnis reagiert!<br /><br /><b>Wieder einmal muss die Belegschaft den Kopf für Managementfehler, die in den vergangenen Jahren gemacht wurden, hinhalten. Seit Jahren heißt die einzige Lösung des Verlags: Stellenabbau. Wir kritisieren, dass der Arbeitgeber jene Kreativität, die er uns tagtäglich abfordert (und auch bekommt), in seinen Unternehmens-Entscheidungen vermissen lässt. </b>Auch deshalb verspüren Großteile der Belegschaft nun starke Vorbehalte gegenüber der neuen Strategie, ab sofort im Rahmen von „User First“ den Fokus völlig aufs Digitale zu richten. Ein positiver Effekt dieses neuen Konzeptes sollte es sein, die Redaktionen in ihrer Alltagsarbeit zu entlasten. Wir befürchten, dass dies mit den heute verkündeten Stellenstreichungen so gut wie unmöglich ist. <br /></span><br />
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Für die Redaktionen </span><br />
<a name='more'></a><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">kommen diese Stellenstreichungen zur Unzeit. Wir fragen uns: <b>Warum haben wir Betriebsräte sowie zahlreiche Kollegen seit Oktober mit Hochdruck an Konzepten für „User First“ gearbeitet?</b> Warum haben wir pragmatisch eine Betriebsvereinbarung erarbeitet und einer Testphase zugestimmt? Es braucht engagierte und motivierte Kollegen, um das in der Pilotphase steckende Projekt auch in der Fläche über alle Titel ans Laufen zu bekommen. <b>Wir befürchten, dass durch das Sparkonzept die Motivation und das Engagement vieler Kollegen nun schweren Schaden nehmen, wenn sie gleichzeitig um ihre berufliche Zukunft fürchten müssen.</b></span></div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">
<div>
<b></b><br /></div>
Die Betriebsräte werden in den Verhandlungen mit dem Arbeitgeber alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und sich dafür einsetzen, eine bestmögliche und sozialverträgliche Lösung zu erzielen. Wir erwarten, dass die Gesellschafter und die Gruppengeschäftsführung das unterstützen. So lange diese Gespräche nicht abgeschlossen sind, raten wir Euch, nicht voreilig und ohne Begleitung eines Betriebsrates in Gespräche mit der Personalabteilung zu treten.<br /><br /><b>Wir sind enttäuscht und irritiert darüber, wie mit den Mitarbeitern dieses Hauses umgegangen wird. Noch vor zwei Wochen betonte die Aufsichtsratsvorsitzende Julia Becker bei der Begrüßung der Kollegen in der neuen Essener Zentrale, wie wichtig engagierte Mitarbeiter seien – wohl wissend, dass in absehbarer Zeit ein Teil dieser Kollegen ihre Stellen verlieren werden. Das halten wir für zynisch und hat mit Wertschätzung verdienter Mitarbeiter, die teils seit Jahrzehnten für das Unternehmen arbeiten, nichts zu tun. </b><br /><br />Seid Euch sicher, dass wir Betriebsräte in allen Bereichen zusammenstehen, an einem Strang ziehen und uns nicht auseinander dividieren lassen. Ihr wisst, dass Ihr mit Euren Befürchtungen, Anregungen oder Rückfragen jederzeit auf uns zukommen könnt. <br /><br />Herzliche Grüße<br /> Eure Betriebsräte <br /><br />Barbara Merten-Kemper, Thomas Richter (WAZ)<br /> Denise Ludwig, Jan Jessen (NRZ)<br /> Rudi Pistilli, Rolf Hansmann (WP)<br /> Melanie Meyer, Andreas Ernst (Funke Sport)<br /> Katrin Figge, Marc Wolko (Funke Online)</span><br />
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> Aylin Gimmerthal, Gerd Heidecke (Funke Medien NRW)</span></div>
<div>
<br /></div>
<b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br />stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-3386798372205302296.post-48418566039969872012019-02-07T20:01:00.000+01:002019-02-10T14:27:14.946+01:00Funke-Axt: "Dahinter steckt blinde Profitgier"<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-zZHEhWIII_U/XFxcpcIuCJI/AAAAAAAACRE/0xv-FuKoASI5RoyxpTd1ibbsCxx3rHyuwCLcBGAs/s1600/WAZ-AXT%2BKopie.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="597" data-original-width="807" height="325" src="https://2.bp.blogspot.com/-zZHEhWIII_U/XFxcpcIuCJI/AAAAAAAACRE/0xv-FuKoASI5RoyxpTd1ibbsCxx3rHyuwCLcBGAs/s400/WAZ-AXT%2BKopie.jpg" width="500" /></a></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-BhatKh8IXhQ/XFxlJ_XYhnI/AAAAAAAACRQ/I_hcFFK5wg0Gaawwr50a1e7O-v7ztZHqgCLcBGAs/s1600/Sparpferd.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1526" data-original-width="1600" height="305" src="https://2.bp.blogspot.com/-BhatKh8IXhQ/XFxlJ_XYhnI/AAAAAAAACRQ/I_hcFFK5wg0Gaawwr50a1e7O-v7ztZHqgCLcBGAs/s320/Sparpferd.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div>
Erst absägen, dann Höchstleistungen verlangen -</div>
<div>
die irre Welt der Verlagsmanager</div>
<div>
Karikatur: Karlheinz Stannies</div>
</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />
</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Qualvolle Erfahrungen seit mindestens einem Jahrzehnt! Die Betriebsräte der Funke Mediengruppe (Essen) kennen ihre Pappenheimer. Wieder einmal hat sich die Befürchtung der Belegschaftsvertretungen bewahrheitet, dass mit viel Managersprech und geschlungenen Wortgirlanden angekündigte Offensiven und Änderungen </b></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="-webkit-text-stroke-width: 0px; background-color: transparent; display: inline !important; float: none; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 700; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;">zumeist mit gewaltigen Sparrunden verbunden sind.</span></span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Heute verkündeten die Funke-Oberen, <a href="https://www.funkemedien.de/de/presse/medienmitteilungen/news/Mehr-als-eine-Restrukturierung-FUNKE-MEDIENGRUPPE-stellt-Regional-und-Lokalmedien-neu-auf/" target="_blank">siehe hier</a>, Einzelheiten zum <b>Zukunftsprogramm Funke 2022</b>. "Mehr als eine Restrukturierung", behaupten die Bosse und zielen auf "weiteres Wachstum".</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und so sieht das Wachstum zunächst einmal aus: Massenhafter Personalabbau, die Druckerei in Essen wird geschlossen, die Regional- und Lokalmedien sollen neu aufgestellt werden. Sprich: <b>zehn Prozent der Redakteursstellen der NRW-Titel sollen wohl weg, wie man hört: bei WAZ und NRZ und Westfalenpost jeweils mehr als ein Dutzend. Die Lokalredaktion Warstein der Westfalenpost wird geschlossen</b>, die Volontärsausbildung für ein Jahr unterbrochen.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">In der Berliner <b>Zentralredaktion</b> sollen angeblich 22 von 94 Redakteursstellen in Gefahr sein. Planstellen gehen auch in Hamburg und Braunschweig verloren, auch Berliner und Thüringer Wochenblätter und Zeitungen müssen "bluten". Vertriebe, Anzeigen- und andere kaufmännische Bereiche sind ebenfalls "dran. <b>Die Kostensenkung soll "Luft" bringen für Investitionen </b>und gleichzeitig digitale Produkte nach vorn bringen und Print-Titel stabilisieren.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b></b><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="-webkit-text-stroke-width: 0px; background-color: transparent; display: inline !important; float: none; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 300; letter-spacing: normal; line-height: 20px; orphans: 2; text-align: justify; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><b>„Mehr denn je brauchen wir guten, verlässlichen Regional- und Lokaljournalismus. </b>Wir dürfen uns aber nichts vormachen, seine Zukunft ist extrem gefährdet“, sagt <b>Ove Saffe</b>. Auf die Idee, dass gerade <b>permanenter Umbau und vor allem hanebüchener Personalabbau extrem zukunftsgefährdend</b> sind, kam der für das Zeitungsgeschäft verantwortliche Geschäftsführer leider nicht. </span></span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br />
<h3>
"Weiterer Personalabbau keine Lösung"<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b><br /></b></span></h3>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-UPOETQw963s/XFx-We0fFFI/AAAAAAAACRc/h0ZD2luRaC02DzsxnBny9oTcwRRVQs1fACLcBGAs/s1600/VerlegerWitz.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1140" data-original-width="1600" height="285" src="https://3.bp.blogspot.com/-UPOETQw963s/XFx-We0fFFI/AAAAAAAACRc/h0ZD2luRaC02DzsxnBny9oTcwRRVQs1fACLcBGAs/s400/VerlegerWitz.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Karikatur: Karlheinz Stannies</td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><b>"Dahinter steckt blinde Profitgier"</b>, urteilt denn auch der DJV-NRW. Weiter heißt es in einer Mitteilung:</span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„... Um ihre Renditeziele zu erreichen, werden reihenweise Menschen auf die Straße gesetzt. <b>Der Schein des Aufbruchs in Wertschätzung der Mitarbeiter durch die Geschäftsführung in der neuen Firmenzentrale in Essen trügt.</b>“ Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW (DJV-NRW) Frank Stach hat die Geschäftsführung der Funke Mediengruppe mit scharfen Worten für die heute bekannt gegebenen Abbaupläne kritisiert.</span></span></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Das heute von der Funke Mediengruppe vorgelegte Sparprogramm </span><br />
<a name='more'></a><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">sieht vor, in NRW <b>erneut 10 Prozent der Stellen an den drei Funke Titeln in NRW</b> einzusparen. <b>Die Redaktion der Westfalenpost in Warstein mit fünf fest angestellten Mitarbeitern soll ganz geschlossen werden.</b> Die Ausbildung der Volontäre in der Medienakademie-Ruhr wird für ein Jahr ausgesetzt. Komplett schließen will der Konzern das Essener Druckhaus mit 120 Mitarbeitern.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Damit <b>setzt der Konzern die alte, verhängnisvolle Politik des Personalabbaus fort, die bereits hunderte Arbeitsplätze gekostet hat</b>“, betont DJV-NRW Geschäftsführer Volkmar Kah. Die Konzentration auf Sparmaßnahmen als Geschäftsmodell konterkariert Funkes Anspruch, sich im digitalen Zukunftsmarkt einen guten Platz zu sichern. „<b>Der kontinuierliche Abbau der Belegschaft und der Aufbau neuer, personalintensiver Online- Projekte schließen sich gegenseitig aus.</b>“</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">„Wir erkennen, dass das Print-Geschäftsfeld weniger profitabel geworden ist“, so Kah. Die Funke Manager handeln jedoch ohne Konzept. Weiterer Personalabbau sei keine Lösung. Funke müsse jetzt schnell die angekündigte Neuausrichtung auf digitale Medien umsetzen. „Dieses Ziel kann nur mit einer ausreichenden Zahl an hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreicht werden. <b>Der Stellenplan der Funke Mediengruppe ist aber schon jetzt auf Kante genäht</b>, die Redaktionen sind am Limit.“ </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kah fordert die Gesellschafter und Geschäftsführer der Funke Mediengruppe auf, ihrer <b>sozialen Verpflichtung</b> gerecht zu werden und dafür Sorge zu tragen, dass der angekündigte Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgt.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Funke Mediengruppe hatte bereits 2008 ca. 300 von 900 redaktionellen Stellen in NRW abgebaut, 2013 wurden alle 120 Stellen der Westfälischen Rundschau gestrichen. Die Westfälische Rundschau rangiert seitdem in der Kategorie „Zombie-Blätter“, d.h. eine Zeitung ohne eigene Redaktion.<b> Während die Mediengruppe am Personal spart, kauft sie fleißig weitere Zeitungen und Zeitschriften ein, alleine 2013 für insgesamt 920 Millionen Euro.</b> </span><span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Weitere Käufe sind aktuell angekündigt."</span></blockquote>
<div style="text-align: center;">
<span style="color: black;">*** </span></div>
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><b>Nachtrag (9.2.):</b></span><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span><br />
<span style="color: black; font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br />„Bei uns gibt es schon lange nichts mehr einzusparen“, sagt Barbara Merten-Kemper, Betriebsratsvorsitzende der WAZ. „Kapieren die das eigentlich gar nicht?“ Die Betriebsräte von Funke sehen <b>allein in NRW rund 300 Arbeitsplätze in Gefahr</b>! Was sie sagen und viele Details zu den erneute Kahlschlag-Maßnahmen der Mediengruppe, deren Belegschaften sich früher mal als Familie fühlten (lange ist's her), ist auf <b>Medienmoral</b> NRW <a href="http://www.medienmoral-nrw.de/2019/02/funke-nrw-betriebsraete-sehen-300-stellen-allein-in-nrw-auf-der-kippe/">hier</a> nachzulesen.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="color: black;"></span><br /></span>stan.http://www.blogger.com/profile/13884057176878798000noreply@blogger.com