Erstens: Über 90 Anhörungen zu Kündigungen wurden dem Betriebsrat inzwischen vorgelegt. Das sprach sich nach der WR-Betriebsversammlung am Montag schnell herum. Nach der gesetzlichen Anhörungsfrist (eine Woche) könnten die ersten Kündigungen ausgesprochen werden.
Zweitens: Bei der Betriebsversammlung sollen die Redakteurinnen und Redakteure („Wir haben nichts zu verlieren“) ihrem Betriebsrat Rückendeckung gegeben haben für weitere Verhandlungen über die Einrichtung der Transfergesellschaft – notfalls auch vor einer Einigungsstelle, wird erzählt.
Drittens: Es gibt inzwischen ein neues „Rundschau retten“-Extrablatt der gefeuerten Journalistinnen und Journalisten, das demnächst im Verbreitungsgebiet der WR verteilt werden soll.
In der (vom DJV NRW finanzierten) vierseitigen Protestzeitung werden u.a. gehaltene und ungehaltene Reden bei der zweiten Demo in Dortmund dokumentiert. Wie zum Beispiel hier oder hier oder auf der Aktionsseite Rundschau-retten. Außerdem finden sich dort zahllose Protest- und Solidaritätsbekundungen.
WR-Betriebsrat Uwe Tonscheidt ist sauer: "Immer wenn Du denkst, schlimmer geht's nimmer, beweist Dir Dein Sozialpartner das Gegenteil". |
Der Knackpunkt in Sachen Transfergesellschaft ist laut "Extrablatt", dass die WAZ-Mediengruppe für sowas über den bestehenden Sozialplan (Abfindungen) hinaus keinen Cent bezahlen möchte. Der Betriebsrat fordert dagegen zusätzliche Mittel über ergänzende Vereinbarungen, wie sie der Sozialplan bei neuen Sachverhalten vorsieht. Eine Einigungsstelle könnte diese Auffassung bestätigen.
Übrigens: Inzwischen habe ich gehört, dass der Betriebsrat die Einrichtung der Einigungsstelle beschlossen hat. Eine offizielle Bestätigung habe ich allerdings nicht.