Montag, 22. April 2013

WR-Betriebsrat und DJV: Gutes für Feste und Freie

Die Jobs sind weg, die Aufträge futsch - jetzt wenigstens dieser Erfolg für den Betriebsrat der Westfälischen Rundschau (WR): Die Geschäftsleitung hat den Vorschlag des Einigungsstellen-Vorsitzenden in Sachen Transfergesellschaft für die gefeuerte Belegschaft angenommen, berichtet das Gewerkschaftsblog Medienmoral NRW. Ergebnis: Die Funke-Gruppe stellt 250.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. Ursprünglich hatten die Geschäftsführer erklären lassen, das sei alles mit drin in der Sozialplan-Summe.

Er wandelt noch - der Geist der Rundschau
Karikatur: Karlheinz Stannies
Konkret heißt das: Die ehemaligen Beschäftigten können im Anschluss an ihre jeweilige Kündigungsfrist für sechs Monate in die Transfergesellschaft und deren Angebote nutzen. Zusätzlich wird eine Transferagentur eingerichtet und Angebote wie Profilings, Coachings, fachliche Beratungen, Qualifizierungen und Workshops zur beruflichen Neuorientierung machen. Was es eben so alles auf dem Markt gibt, um Gefeuerte fit für neue Jobs zu machen. Die früheren Rundschauer werden am Mittwoch (24. April, 11 Uhr) auf einer Betriebsversammlung in Hagen über finanzielle und rechtlichenRahmenbedingungen informiert.

Exklusiv
Karikatur: Karlheinz Stannies
Aber auch für die Freien Journalistinnen und Journalisten der WR gibt es gute Nachrichten. Der DJV hat mit der Funke-Gruppe eine Art "Sozialplan" für sie ausgehandelt. Je nach Beschäftigungsdauer gibt es für sie - wenn sie auf Klagen oder so verzichten - ein Viertel bis Dreiviertel eines durchschnittlichen Jahreseinkommens als "Abfindung". So etwas gab es noch nie. Die Freien können entscheiden, ob sie das Angebot annehmen.

Im Rahmen des Gewerkschaftstages (am vergangenen Wochenende in Düsseldorf) hat der Gesamtvorstand des DJV NRW zudem beschlossen, dass die Hilfsangebote des DJV NRW an seine Mitglieder unter den WR-Freien (u.a. Darlehen zur Überbrückung von Notlagen) auch für die Freien der WAZ-Ausgabe Unser Vest gelten. Die Geschäftsführung hat inzwischen bestätigt, dass diese Redaktion zum 30. April geschlossen wird. Die Ausgabe erscheint weiter, die lokalen Inhalte liefert künftig der Erzrivale, das Medienhaus Bauer.

P.S.: Hier geht's zur Soli-Seite für Unser Vest auf Medienmoral NRW. Und hier kann man sich nochmal das Video von der DJV-Aktion in Recklinghausen ansehen.