Karikatur, proudly presented: Berndt A. Skott. |
Mensch, was habe ich damals vor dem Fernseher gelacht! Als die blonde Sprecherin des Weißen Hauses beim Versuch, ihren später gefeuerten Kollegen Sean Spicer gegen Lügen-Vorwürfe in Schutz zu nehmen, eine Sprach-Schöpfung vornahm: "Alternative Fakten" habe er genannt. Nach dem Motto aller Populisten dieser Welt: Hauptsache wir nennen es Fakten, egal ob sie stimmen - und was richtig ist, bestimmen sowieso wir. Natürlich lügen immer nur die anderen.
Jetzt wurde "Alternative Fakten" zum Unwort des Jahres 2017 gewählt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßte das. Bundesvorsitzender Frank Überall betonte: "Es gibt keine Alternativen Fakten. Dieser Unwort-Begriff ist bloß die Umschreibung für Falschauskünfte. Gegen Alternative Fakten hilft nur unabhängiger Journalismus".
Der DJV warnte, je mehr bei Repräsentanten des Staates - bisher von Journalistinnen und Journalisten immer noch oft als "priviligierte Quellen" gesehen - der Populismus Einzug halte, umso mehr werde dieser Vertrauensvorschuss verspielt.