„Alle Freien waren sich einig, dass es für diese Hunger-Honorare nicht geht“, drehte Manni auf. „Alle forderten neue Verträge mit angemessenen Rechten. Keiner wollte mehr schreiben oder fotografieren – bis die Arbeitgeber endlich die neuen Honorar-Vereinbarungen einhalten.“ Große Demos, Flugblätter vor allen Redaktionen. Ein machtvoller Streik. Manni erinnerte an beeindruckende DJV-Ausstellungen mit Lokalzeitungsseiten, aus denen Texte und Bilder von Freien herausgeschnitten wurden – zurück blieb unglaublich Löcheriges.
Anfangs seien Zeitungen dünner geworden, erzählte Manni.
Schon nach einer Woche gingen dann die angestellten Kollegen mit auf die Barrikaden – die Arbeit war ohne Freie einfach nicht mehr zu schaffen. Viele Leser beschwerten sich.
Schon nach einer Woche gingen dann die angestellten Kollegen mit auf die Barrikaden – die Arbeit war ohne Freie einfach nicht mehr zu schaffen. Viele Leser beschwerten sich.
Manni lächelte verzückt: „Nach zwei Wochen sind die Verlagsmanager eingeknickt.“ Wir stießen mit den Kaffeetassen an. Von der Verlagsleitung hatte ich noch gar nichts gehört. „Und?“, fragte ich deshalb, „werden jetzt endlich faire Honorare bezahlt?“ Manni zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, ich bin dann aufgewacht.“