RAUS aus der (Lethargie-) Hängematte, REIN in die
Gewerkschaft - die Fundstücke aus der Lego-Grabbelkiste
sollen diesen Wunsch an meine Kolleg(inn)en ausdrücken.
Foto: Karlheinz Stannies
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So denke ich halt. Nach vielen Erfahrungen auf betrieblicher Ebene. Wenn Berater am Ende wieder einmal genau das empfahlen, was ohnehin geplant war. Oder wenn Gutachter auf wundersame Weise exakt die beauftragte Prozentzahl trafen. Oder wenn die zumeist auch noch sündhaft teure fremde Hilfe letztlich nur das bestätigte, was die ungefragten Kolleg(inn)en gesagt hätten - wenn sie denn gefragt worden wären.
Und ja, dann hatte ich doch, trotz aller Bedenken, an einem Workshop (von mehreren) teilgenommen.
Wer sind wir? Wo wollen wir hin? Was können und müssen wir tun? Der DJV NRW hat einen umfangreichen "Zukunftsprozess" gestartet - mit Umfragen, Interviews, Workshops. Und dabei waren vor allem die "normalen" Mitglieder gefragt, nicht etwa nur Funktionäre in internen Runden.
Wir haben sieben Stunden lang Stürme in den Gehirnen entfacht,
drauflos diskutiert, die üblichen Themen-Zettelchen beschrieben, sie an die üblichen Tafeln geklebt, gewichtet und abgewogen. Wir haben auch den gefürchteten Kindergarten-Kram gemacht, sprich: aus Buntpapier und Zeitschriften collagiert, mit Stiften gemalt und mit Farbe herumgekleckst. Und wir haben mit Lego gespielt. Und siehe da: es hat Spaß gemacht. Auch, wenn es an diesem Tag weniger um Konkretes ging. Mehr um Grundsatzfragen wie: Was ist unser Selbstverständnis? Was sind unsere Alleinstellungsmerkmale?
Das Foto zeigt, was ich aus der Lego-Kiste (zum Teil schon vorgebaut) herausfischen und zu einer kleinen Skulptur zusammenfügen konnte. Ich habe sie spontan "Raus-rein" genannt. Raus aus der Hängematte der Lethargie von Bedrängten und Einzelkämpfern, rein in eine Gewerkschaft, die mit Elan und Esprit für alle Journalismus-Macher(innen) kämpft.
Ende Januar gibt's wieder einen Workshop, der Ergebnisse aus anderen Workshops zusammenträgt. Bin gespannt: Es wird konkreter. Ich habe mich angemeldet.