Journalist(inn)en sind Faktbusters Karikatur: Karlheinz Stannies |
Roswitha grübelte: „Ich frage mich manchmal: Was hätte sie wohl gesagt, wenn sie nicht behütet in Verlegerkreisen aufgewachsen, sondern vielleicht gekündigte Redakteurin der Westfälischen Rundschau gewesen wäre.“ Aus Mitarbeiter-Sicht fiel die Bilanz nämlich anders aus. „Der hat zumindest auch ein Trümmerfeld bei Vielfalt und Jobs, aus Zombie-Zeitungen und dicht gemachten Redaktionen hinterlassen. Gregor fand: „Es kommt wohl immer darauf an, auf welcher Seite man steht.“
„Jepp“, sagte Heide, „unsere Ober-Bosse machen gerade solche Erfahrungen. Die haben reihenweise Nervenzusammenbrüche.“ Echt? „Das begann, nachdem das Medienhaus aus Kostengründen einen Manager-Desk eingeführt hatte“, berichtete sie. „Alle Geschäftsführer und Abteilungsleiter hockten nun im selben Raum so schön kommunikativ aufeinander, dass gleich eine Menge ihrer Stellen gestrichen werden konnte.“ Wir nickten. Desks sind gut für Personalabbau.
„Das hielten die feinen Herrschaften nicht lange durch“, schmunzelte Heide. „Unter ihrer Würde“, schnaubte Horst.“ Nein, sie taten uns nicht Leid. Aber Inge blieb, wie immer, skeptisch: „Ich glaube Dir nicht, Heike. Manager würden sich nie alle in ein Büro einpferchen lassen.“ Heike war ertappt, spann ihre Story aber unbeirrt weiter: „Jetzt denkt der Manager-Desk über alternative Einsparungen nach. Bei uns, natürlich.“ Das Gefährliche an Fake News ist wohl, dass ein Teil immer so vertraut klingt.