Stefan Aschauer- Hundt - etwas zu ihm und seinem Team findet man hier, ein Video hier. |
Von STEFAN ASCHAUER-HUNDT
Da schreibt Charly so treffend über
den Bloggertag „Nur guter Journalismus zählt – egal wo“ –
und damit meint er ganz gewiss, dass es ihm nicht darum geht, ob die
Arbeit gebloggt oder gedruckt wird. Recht hat er, der Charly … und
ich möchte hinzufügen, dass wir den Ort, an dem „guter“
Journalismus stattfindet, erweitern könnten: „Guter Journalismus“
ist möglich auf allen Kanälen und an jedem regionalen Standort,
auch und gerade auf dem Land.
Ob unser Journalismus „guter
Journalismus“ ist, wagen wir nicht zu beurteilen. Wir strengen uns
aber an, jeden Tag etwas Gescheites abzuliefern, damit wir damit vor
den Lesern bestehen können und uns morgens in den Spiegel zu schauen
trauen.
Wir, das sind die Redakteure und
Volontäre des Süderländer Tageblatt in Plettenberg am südlichsten
Zipfel des Märkischen Kreises, direkt an der Grenze zum Kreis Olpe.
Der Zeitungsverlag ist der kleinste in NRW; er ist ein reiner
Familienbetrieb. Derzeit sind wir acht Redakteure und – je nachdem
– ein oder zwei Volontäre. Eine ziemlich eingeschworene
Gemeinschaft, die aus der Stadt Plettenberg (rd. 26.000 Einwohner),
der Gemeinde Herscheid (rd. 7.500 Einwohner) und aus dem Umland
berichtet. Je nach Materialanfall bauen wir zwischen acht und 20
Lokalseiten (Stadt, Gemeinde, Umland, Lokalsport, lokale
Anzeigenseiten.
Käseblatt? Na klar, das sagt man hier ebenso neckend
wie liebevoll. Oder einfach nur „das Süderländer“.
Heimatzeitung eben, die die Bürger und die Region begleitet, die
sich darin versteht, den Menschen eine Stimme zu geben und auf
örtlicher Ebene mal erklärend, mal regulierend, mal moderierend
einzugreift. „Vierte Gewalt“ wäre ein viel zu großer Begriff
dafür. Vielleicht sind wir der bewährte Freund in guten und in
schlechten Tagen, in frohen und in dunklen Stunden. Wir nehmen uns
nicht zu wichtig, aber tun unser Ding nach bestem Wissen und
Gewissen.
Zu 95 Prozent
arbeiten wir auf Papier; die Printauflage ist maßgebend. 6.000
Zeitungen stecken wir pro Tag in die Briefkästen bzw. gehen über
die Theke. Klar: Es gibt uns auch online und es gibt uns als e-paper.
Am Online-Auftritt, der zugegebenermaßen in die Jahre gekommen ist,
basteln wir gerade. Die vierte Fortentwicklung unserer homepage wird
kommen, und es wird auch eine Bezahlfunktion mit Richard Gutjahrs
„Laterpay“ geben. Irgendwann in 2015 sind wir am Start. In
facebook machen wir inzwischen eine ganze Menge: schließlich haben
sich etliche Stammtische von der Kneipe in die digitalen Welten
verlagert. Ob man das alles jetzt „bloggen“ oder „onlinen“
nennen möchte, ist uns einigermaßen egal.
Wir versuchen, wie Charly
das nennt, einfach „guten Journalismus“ zu machen für unsere
kleine Welt im Sauerland. Und aus der grüßen wir alle Mitleser ganz
herzlich. Ansonsten gilt: Wer uns mal auf ´ne Tasse Kaffee besuchen
möchte, ist herzlich willkommen. Reden wir eine Runde über
Journalismus.
PS: Gerade hat der freundliche Herr
Schmidt von der Barmer zum Nikolaustag ein Tablett Brötchen
reingereicht. Heute gibt’s also Kaffee und Gebäck. So ist sie,
unsere kleine Welt. Wie schön.