„Ich werde es so machen“, sagte der Nord-Mann. „Erst drohe ich, ohne handfeste Zugeständnisse steigen wir aus dem Tarif aus. Und wenn sie dann notgedrungen zu Kreuze gekrochen sind – tue ich es trotzdem.“ Er grinste: „So machen es erfolgreiche Erpresser. Habe ich mal im Krimi gesehen.“
Die
Manager schauten ihn komisch an. Schwer zu sagen: Lag Bewunderung in
ihren Blicken. Oder Ekel? Der Chefverhandler stöhnte auf: „Erst
fallen mir unsere Präsidenten in der Rücken, weil sie mitten in den
Verhandlungen aus dem Tarif aussteigen. Und dann noch sowas
Hinterhältiges. Wollt ihr mich komplett unglaubwürdig machen?“
Seine Kollegen winkten ab: „Dann kaufen wir uns halt für die
nächste Runde einen neuen Verhandler.“
Der
Mann wankte aus dem Raum, zur nächsten Tarifrunde. Seine Balance war
definitiv futsch. „Wer hat noch eine Streich-Idee?“ fragte der
Gesichtsälteste im Raum. Drei Finger gingen hoch. „Mit welcher
fangen wir an?“, fragte der Altgediente, „Ach, entscheiden wir es
wie immer nach fachlichen Gesichtspunkten... mit
Schnick-schnack-schnuck.“ Sie kicherten wie eine aufgekratzte Kita,
während die Hände flogen.
So
ungefähr stellten wir uns am Stammtisch die Sache vor. Unsere
Geduld-Frust-Balance neigte sich bereits bedenklich.